Zeitschrift Personal Manager interviewt Matthias Dietrich (MD) von rexx systems für das neue hr software aktuell über Neuerungen und Trends bei HR-Software.
PM: Was sind aktuelle Neuerungen/Trends bei Software-Lösungen für Bewerber- und Talentmanagement?
MD: Ein Trend der letzten Jahre, der sich weiter bestätigt hat, ist in diesen Bereichen die Präferenz für webbasierte Softwarelösungen. Die Vorteile bei der Implementierung, dem Rollout und der laufenden Wartung sowie die standortunabhängigen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten überzeugen klar gegenüber klassischen Client-Server-Systemen.
Ein weiterer Trend geht eindeutig in Richtung Benutzerfreundlichkeit und flexibler Administration. Graue Listen, statische Benutzeroberflächen und umständliche Bedienbarkeit sollten genauso Geschichte sein wie hohe Folgekosten durch laufende Anpassungen, die nur vom Hersteller programmiert werden können. Die Kunden fordern von modernen Lösungen eine intuitive Oberfläche, die auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann und state-of-the-art Technologien einsetzt. Zusätzlich sollten Vorlagen, Prozesse, Berechtigungskonzepte uvm. von Administratoren beim Kunden selbst ohne speziellen IT-Kenntnissen angepasst werden können.
PM: HR-Software in der Cloud – Kommt dieses Angebot bei den Unternehmen an oder überwiegen die Sicherheitsbedenken?
MD: Software as a Service Lösungen in der Cloud erfreuen sich einer immer höheren Akzeptanz. Ein Großteil unserer Kunden setzt auf diese Betriebvariante, da die Vorteile meist deutlich überwiegen. Die Lösungen sind flexibel, binden keine internen IT-Ressourcen, erfüllen in zertifizierten Rechenzentren maximale Sicherheitsanforderungen und sind obendrein meist günstiger als der inhouse Betrieb.
PM: Business Intelligence für HR und Recruiting – Wie ist die Verbreitung solcher Software-Angebote in österreichischen Unternehmen? Nutzen das nur größere Unternehmen oder auch KMUs?
MD: Business Intelligence in HR und Recruiting sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Viele Unternehmen – auch KMUs – werten schon seit Jahren entsprechende Statistiken und Kennzahlen aus und nehmen diese als Grundlage für künftige Entscheidungen. Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen wird dies aber oft noch mühsam in Excellisten “händisch” zusammengestellt. Recruiting- & HR-Software mit integrierten Datawarehouse-Funktionen bieten hier eine enorme Zeit- & Kostenersparnis und sollten bei der Anschaffung einer ensprechenden Lösung auf alle Fälle berücksichtigt werden.
PM: Wird die digitale Personalakte bald Standard? Inwieweit herrschen schon dokumentenbasierte Businessprozesse in Personalabteilungen vor?
MD: Die digitale Personalakte wird sicher über kurz oder lang zum Standard. Aktuell beobachten wir aber, dass viele Unternehmen – durchaus auch größere – erst am Anfang des Prozesses stehen. Die richtige Softwarelösung ist hier eine wichtige Unterstützung, aber vielfach geht es im ersten Schritt einmal darum, die Prozesse selbst zu verschlanken und zu modernisieren.
PM: HR-Software ist meist nur eine von mehreren Software-Lösungen in Unternehmen. Wie steht es um die Schnittstellen zu ERP- oder BPM-Lösungen?
MD: Schnittstellen sind bei den heute verfügbaren, technischen Möglichkeiten schon lange nicht mehr das Thema, um das alle ITler einen großen Bogen machen. Die Integration von HR-Lösungen in die Systemlandschaft des Kunden ist mittlerweile bei den meisten unserer Projekte ein wichtiger Bestandteil. Die Anforderungen sind aber sehr unterschiedlich und reichen von der Stammdaten-Verteilung über den Austausch von Gehalts- & Zahlungsinformationen bis hinzu Daten aus der Zeitwirtschaft, um nur ein paar typische Themen zu nennen.
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Quelle: hr software aktuell