Fachkräftemangel hin, War of talents her – Unternehmen haben es aktuell besonders schwer die richtigen Talente zu finden und finden sich im brutalen Wettkampf mit der Konkurrenz wieder. Da hilft es dann schon mal mit ansprechenden und letztlich überzeugenden Stellenanzeigen ins Haifischbecken der Jobsuchenden zu steigen.
Denn eines ist schon mal sicher: Mit Nullachtfuffzehn-Stellenanzeigen locken Sie kein Talent mehr hinter dem Ofen hervor. Wie aber wird die Stellenanzeige erfolgreich, was muss ein Unternehmen beachten um Jobsuchende nicht schon mit der Anzeige abzuschrecken?
Rechtschreibung und Zeichensetzung
Nur authentische Stellenanzeigen sind letztlich auch erfolgreich.
Welcher Recruiter hat sie nicht, die Sammlung der „ Worst Application ever“: Bewerberfotos mit Katze im Arm, Emailadressen à la vampir-elly@ oder das Anschreiben mit Rechtschreibfehlern in jedem dritten Wort? Wer aber hohen Anspruch an seine Bewerber stellt, der sollte genau dieselben Kriterien auch bei seinen Stellenanzeigen ansetzen. Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung ist ein Muss – eine fehlerbehaftete Anzeige wirft kein gutes Licht auf den Arbeitgeber.
Wer hier schludert, steht schnell im Abseits – es sei denn der Bewerber merkt es nicht, was dann wiederum aber auch kein gutes Zeichen ist!
Arbeitgeberbeschreibung: Authentizität statt Prahlerei
Kennen Sie die Geschichte von Tur Tur dem Scheinriesen? Dann wissen Sie genau, was wir meinen. Unternehmen, die sich selbst in der Anzeige nach dem Motto ‘Mehr Schein als Sein‘ beschreiben, fallen sofort auf, sobald sie die Versprechungen nicht halten. Denken Sie einfach daran: Sie müssen Ihr Unternehmen nicht verkaufen, Sie suchen vielmehr Partner für Ihr Unternehmen. In der Partnerschaft sollte man sich aber im Vorfeld nicht anlügen.
Gute Jobtitel statt Metaphern
Die Verständlichkeit des Titels sollte die Stellenbeschreibung unterstützen und den Jobsuchenden nicht ratlos zurück lassen. Was in 70 Zeichen nicht erklärt werden kann, schafft auch kein englisches Wortkunst-Konstrukt. Übrigens: Wer einen Job als Nachtportier sucht, der such in Jobbörsen wahrscheinlich nicht nach „Night Audit Manager“.
Aufgabenbeschreibung: Genauigkeit ist Trumpf
Was genau erwartet den Bewerber im neuen Job? Was GENAU? Je präziser die Jobbeschreibung, desto eher kann das Talent entscheiden, ob die Stelle zu ihm passt. Wer hier dem Bewerber Aufgaben vorgaukelt oder verschweigt, fällt dann spätestens im Bewerbungsgespräch auf – und zwar negativ. Lassen Sie also den Part „Aufgaben“ vom Abteilungsleiter gestalten und nicht vom Marketing.
Charakter zeigen – Raffinesse statt Floskel
“weltweit”, “führend”, “international” oder „innovativ“ – Begriffe, die in fast jeder Stellenanzeige das Unternehmen beschreiben, während Aufgaben “spannend”, “interessant” und – ganz klar – “abwechslungsreich” sind. So austauschbar die Floskeln, so austauschbar das Unternehmen. Mit den Buzzwords gewinnt man zwar jedes Bullshit-Bingo aber bestimmt nicht den gewünschten Top Mitarbeiter. Übrigens: Auch der Einsatz von Stockfotos spricht nicht wirklich für Individualität. Viel besser ist es, ein ehrliches und authentisches Bild vom Unternehmen, sowie von den Kollegen zu zeichnen.
Fortgeschrittenen Tipp: Stellenanzeigen mit Heatmaps optimieren
Wer genau weiß, wie Online Stellenanzeigen wahrgenommen werden, kann seine Ausschreibungen auch optimal gestalten. Durch das sogenannten Eye-Tracking Verfahren werden die Augenbewegungen von Versuchspersonen aufgezeichnet und als Heatmap dargestellt.
So erkennt man auf Anhieb, welche Inhalte besonders lange angeschaut wurden und daraus wiederum lassen sich Rückschlüsse ziehen, welche Anzeigen besonders attraktiv sind. So lässt sich z.B. sagen, dass zweispaltige Anzeigen besser sind, als einspaltige, Aufzählungen jeden Fließtext schlagen oder Bild und Text besser vertikal angeordnet werden und nicht nebeneinander.
Fazit: Die Stellenanzeige ist die Visitenkarte eines Unternehmens. Um sich positiv von den Wettbewerbern abzuheben, sollte man daher bei der Erstellung Zeit nehmen und kreativ sein. So benötigt es keine übertriebene und hochtrabende Stellenanzeige, man kann zum Beispiel auch in einer Printanzeige einen QR Code abbilden über den der Interessent auf einer Landingpage mit weiteren Informationen, Bildern oder Videos zum Job und Unternehmen geleitet wird.
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