Sie sind zwar nicht immer beliebt. Mit der richtigen Umsetzung der Mitarbeiterbefragung kann sie stark zur Motivation der Belegschaft und zum Employer Branding beitragen. Welche weiteren Vorteile es gibt, welche Tipps und was zu vermeiden ist, erfahren Sie hier.
Wenn im Betrieb alles so gut läuft, warum dann noch die Belegschaft fragen, was gefällt, was nicht und was besser funktionieren könnte? Die Denke vertreten viele Unternehmen und sehen eine Mitarbeiterbefragung oder das Employee Survey als verschenkte Liebesmühe, zumal viele Angestellte an solchen Umfragen auch nur halbherzig teilnehmen.
Dabei kann ein solches 360°-Feedback so wichtig sein, um den Zusammenhalt im Unternehmen zu stärken. Vor allem während der Corona-Zeit, wenn die Hälfte der Belegschaft von zu Hause ausarbeitet, ist es umso notwendiger, den Teamzusammenhalt nicht zu vernachlässigen. Darüber hinaus liefern sie einen Einblick in das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter und schaffen Anreize, neue Veränderungen anzugehen. Gerade weil die meisten viel Zeit bei der Arbeit verbringen, sollten die Zufriedenheit und das psychische Wohl einen hohen Stellenwert einnehmen.
In großen Unternehmen, in denen innerhalb der Belegschaft eine höhere Anonymität herrscht, sind Mitarbeiterbefragungen im Vergleich zu kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eher an der Tagesordnung.
Vorsicht vor Unannehmlichkeiten
Die von den HR-Abteilungen und vom Management erstellten Umfragen sind in der Regel anonym gehalten und sollten so konzipiert sein, dass niemand Angst vor Repressionen haben muss, weil einzelne Punkte negativ angekreuzt oder kommentiert werden. Im Gegenteil; Angestellte sollten sich ermutigt fühlen auch Kritik am Unternehmensstil äußern zu dürfen.
Dennoch können manche Fragen für das Unternehmen oder Einzelne auch unangenehm sein, etwa die zur Zufriedenheit mit den jeweiligen Vorgesetzten oder zur ganzen Firmenpolitik. Daher ist bei der Fragestellung jeweils höchste Sensibilität geboten. Wer vorher schon kritisch in Erscheinung getreten ist, wird sich mit den Antworten vielleicht zurückhalten, um am Ende nicht zu leicht im Rampenlicht zu stehen. Wichtig ist hierbei die Anonymität der Befragten zu bewahren. Auch sollte der Arbeitnehmer die Ergebnisse nicht zu persönlich nehmen oder eine Revolte der Belegschaft reininterpretieren, sondern immer das Wohl des Unternehmens als oberste Priorität sehen.
Die Vorteile überwiegen
Richtig angegangen, überwiegen aber für alle Seite die Vorteile von Mitarbeiterbefragungen. So können sie in vielerlei Hinsicht stärken und fördern:
- Motivationsfördernd können wie hier alle Maßnahmen sein, die den Beschäftigten das Gefühl vermitteln, dass man sie ernst nimmt, in Entscheidungen und Zielsetzungen einbindet und sie ein „Wörtchen mitreden“ können.
- Mitarbeiterbindung und Vermeiden von Fluktuation sprechen ebenfalls für regelmäßige Employee Surveys. Es gilt vor allem herauszufinden, wie man die Beschäftigten jeweils langfristig binden und bei Laune halten kann.
- Employer Branding: Mitgestalten und mitreden zu können, stärkt auch die Zufriedenheit und die Identifikation mit dem Unternehmen – und somit das viel zitierte Employer Branding. Das Wir-Gefühl darf dabei nicht zu kurz kommen. Ebenfalls lassen sich somit neue Mitarbeiter leichter finden.
- Inspirierend: Die Umfrageergebnisse können Anregungen für neue Ideen und Innovation sein. Entsprechend sollte auch Platz für neue Vorschläge sein.
- Verbesserung der Unternehmenskultur spricht ebenfalls für eine Mitarbeiterbefragung. Des Weiteren wird somit eine vertrauliche Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschaffen.
Welche Inhalte wählen?
Auch für sie und ihre Beschäftigten können die Surveys durchaus von Interesse sein. Doch es kommt auch hier auf die richtigen Fragen an. Zu Beginn sollte natürlich geklärt werden, was mit der Umfrage erreicht werden soll. Geht es dabei primär um die Zufriedenheit der Mitarbeiter, möchte man die Meinung der Belegschaft zu einem bestimmten Thema einholen oder gibt es einen anderen Anlass für die Erstellung einer Mitarbeiterbefragung. Ein weiterer wichtiger Punkt, der zu beachten gilt, ist der Grund der Frage. Keine Frage sollte ohne Intention in einer Umfrage auftauchen. Denn immerhin verfolgt man ein klares Ziel und die Fragen dienen immerhin dazu, dieses Ziel zu erreichen. Hierbei ist es hilfreich, sowohl offene als auch geschlossene Fragen zu berücksichtigen, um Mitarbeitern die Chance zu geben, Vorschläge einzubringen.
In Bezug auf die Fragestellung gilt eins: je kürzer, desto besser. Lang ausgeschmückte Fragen können nicht nur zu Missverständnissen führen, sondern fördern auch den Unmut der Kollegen, an solchen Befragungen teilzunehmen. Gleiches gilt für die Länge der eigentlichen Umfrage. Neben formalen Vorgaben gibt es auch einfache inhaltliche Fehler, die es zu vermeiden gibt. So ist es ratsam, jegliche Art von Fachjargon zu vermeiden, um diese für alle Beteiligten so verständlich wie möglich zu halten.
Die richtigen Lehren ziehen
Die eigentliche Arbeit besteht nicht in der Erstellung einer solchen Umfrage. Der wichtigste Punkt ist die Auswertung und die Eindrücke, die man für sein Unternehmen gewinnen konnte. Ein strategisch wertvoller Vorgang ist hierbei die Ergebnisse in unterschiedlichen Einordnungen zu unterteilen, was bei der anschließenden Erstellung eines Analyseberichts von Vorteil sein kann. Des Weiteren bietet eine umfangreiche Analyse die beste Argumentationsbasis für zukünftig geplante Veränderungen innerhalb des Unternehmens, beziehungsweise kann es als Grundlage für eine Veränderung im Führungsstil sein. Sollte beispielsweise der Zusammenhang innerhalb der Belegschaft in der Kritik stehen, könnte das Unternehmen über Teambuilding-Maßnahmen wie externe Teamevents nachdenken. Wünscht sich die Mehrheit eine bessere Work-Life-Balance, ist die Einführung eines New-Work Ansatzes von Vorteil.
Online-Tools erleichtern die Arbeit
Von der Umsetzung her sind Mitarbeiterbefragen recht einfach umzusetzen. Mittlerweile erleichtern Online-Tools die Erstellung der Fragen und passen diese ganz individuell an das Belieben des Unternehmens an. Dank des digitalen Zeitalters muss auch niemand mehr den Fragebogen handschriftlich ausfüllen, sondern kann dies in aller Ruhe per Computer tun. So lassen sich in regelmäßigen Abständen und zu unterschiedlichen Themen Befragungen realisieren. Die Auswertung lässt sich ebenfalls über entsprechende Tools vollbringen.
Was derzeit in internen Surveys viele beschäftigt, ist die Frage, ob und in welcher Form nach der Pandemie Homeoffice gestattet bleibt. Große Teile der deutschen Wirtschaft wollen dauerhaft daran festhalten, was zeigt, wie sehr die Krise die Digitalisierung vorantreibt. So auch im Personalwesen, wie rexx systems feststellt.
Der Hamburger Personalsoftware-Anbieter gehört zu den wachstumsstärksten der Branche und weitet sein Portfolio kontinuierlich aus. Dazu gehört das 360°-Feedback, dort lassen sich multidimensionale Befragungen verschiedener Personengruppen durchführen. Egal, ob eine Selbsteinschätzung, die Vorgesetztenbeurteilung oder eine Teambeurteilung gefragt ist, mit der HR-Software ist eine offene Befragung, teilweise anonym oder vollständig anonymisiert möglich inkl. professioneller Analysemöglichkeiten per Knopfdruck und einfacher übersichtlicher Visualisierungen in Form von Tabellen oder diversen Diagrammen.