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Blended-Learning
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Blended-Learning

Blended-Learning gewinnt auch für Unternehmen immer mehr an Bedeutung und ist eine geeignete Möglichkeit, um Mitarbeitende schnell, flexibel und flächendeckend zu schulen. Besonders in Krisensituationen können so weiterhin Lerninhalte effizient weitervermittelt und die Personalentwicklung vorangetrieben werden. 

Was ist Blended-Learning?

Blended-Learning lässt sich mit „vermischtem“ oder „kombiniertem Lernen“ übersetzen und meint eine Kombination von digitalen und klassischen analogen Lehrmethoden und Medien. Präsenz- und Online-Lernformate werden also kombiniert, weshalb im Deutschen für Blended-Learning auch die Begriffe „hybrides“ oder „integriertes Lernen“ üblich sind. Diese Form der Wissensvermittlung ist von Zeit und Ort unabhängig und gewinnt dadurch in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit.

Ein Vorteil ist, dass die persönlichen Lernpräferenzen wie das jeweilige persönliche Arbeitsumfeld des Lernenden berücksichtigt werden können und gleichzeitig soziale Lernaspekte nicht vernachlässigt werden. Blended-Learning gehört ist als Lehr- und Lernform in vielen Bereichen inzwischen längst die Regel, sei es in Schulen und Berufsschulen, an Universitäten, in Unternehmen oder Weiterbildungseinrichtungen. Durch die innovative Lernstrategie aus kombinierten Lernformaten können insbesondere auch Unternehmen und Personalentwickler eine effektive betriebliche Weiterbildung leisten, die alle Altersgruppen, Hierarchieebenen und Fachkräfte gezielt ansprechen.

Was sind die wichtigsten Merkmale von Integriertem Lernen?

Integriertes Lernen ist von E-Learning zu unterscheiden, mit dem sämtliches Lernen gemeint ist, das computergestützt, technisch oder digital erfolgt. Im Gegensatz zum Blended-Learning gibt es beim E-Learning keine Präsenzbestandteile und es wird auch kein spezielles Konzept benötigt. Vielmehr ist das E-Learning ein Bestandteil des integrierten Lernens. Dieses zeichnet sich durch Selbstlernsequenzen aus, in denen sich der Lernende in seinem eigenen Tempo spezielle Lerninhalte selbst über eine Online-Plattform erarbeitet. Der andere Teil der Lerninhalte wird im Präsenzunterricht durch einen Dozenten vermittelt, vertieft oder wieder aufgegriffen (Vermittlungssequenzen). Um eine optimale Lernumgebung zu schaffen und die Lerninhalte bestmöglich zu transportieren, gilt es, die digitalen und analogen Bausteine aus Präsenzunterricht und Online-Kursen methodisch aufeinander abzustimmen (Verzahnung).

Blending-Learning-Modelle

Es werden verschiedene Modelle unterschieden, um die Präsenz- und Online-Phasen von Lehrveranstaltungen zu kombinieren. Entscheidend sind hierbei unter anderem der Anteil von Online-Bestandteilen im Rahmen des Kurses sowie die flexible Selbstbestimmung des Kursteilnehmers.

Das Springer- oder Rotationsmodell, bei dem sich Präsenzunterricht und E-Learning-Phasen gleichmäßig abwechseln, zählt zu den bekanntesten Modellen. Es ist nicht nur in Schulen, sondern auch in Hochschulen oder Unternehmen üblich. Hierbei bauen die einzelnen Präsenz- und E-Learning-Maßnahmen aufeinander auf und ergänzen sich. So startet der Kurs zum Beispiel mit einer Präsenzveranstaltung, bei der sich alle Teilnehmenden zunächst kennenlernen. Es folgt eine Online-Lern-Phase, in der die Lernenden vermittelte Inhalte üben und anwenden können. In einer anschließenden Präsenzveranstaltung folgt der gemeinsame Austausch und die Diskussion. Eine weitere E-Learning-Phase ermöglicht, bisherige Aufgaben aufzunehmen und zu vertiefen, um die Ergebnisse schließlich im Präsenzunterricht zu präsentieren, reflektieren und diskutieren.

Weitere Modelle von Blended-Learning auf einen Blick:

  • Das Reiher-Modell startet mit mehreren Präsenzveranstaltungen, an die sich Online-Kurse anschließen – oder umgekehrt.
  • Beim Sandwich-Modell umschließen mehrere Präsenz-Einheiten eine Online-Veranstaltung oder umgekehrt.
  • Beim Flex-Modell wiederum erarbeiten die Lernenden die Inhalte primär online und der Referenz steht ihnen persönlich zur Verfügung, wenn sie Hilfe benötigen.

Wie funktioniert Blended-Learning? Die wichtigsten Formate

Wie bereits anhand des Rotationsmodells beschrieben, ist Blended-Learning mehr als nur eine einfache Kombination aus Präsenzunterricht und E-Learning-Kursen. Vielmehr geht es darum, die digitalen und analogen Bestandteile anhand eines didaktisch sinnvoll erarbeiteten Konzepts gezielt aufeinander abzustimmen. Der methodische Wechsel zwischen verschiedenen Phasen gestattet selbstgesteuertes Lernen mit Präsenzphasen sowie Reflexions- und Wiederholungssequenzen. Entscheidend für den Erfolg von Blended-Learning ist es, dass Lernende das Lehrziel möglichst effektiv und effizient erreichen. Neben dem Austausch der Lernenden untereinander und verschiedener Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme sind digitale Tools die Quintessenz von integriertem Lernen. Zu den analogen Interaktionen zwischen den Teilnehmenden und dem Dozenten zählen unter anderem direkte Bewertungen, personalisiertes Feedback oder Mentoring. Digitale Austauschmöglichkeiten sind dagegen zum Beispiel Chats, Foren, virtuelle Seminarräume oder virtuelle Meetings und Videokonferenzen.

Die wichtigsten digitalen Medien und Formate von Blended-Learning sind:

  • Tablets und Smartphones
  • Lernmanagementsysteme (LMS)
  • Lernplattformen mit interaktiven Inhalten, z.B. Moodle, ILIAS
  • Chats und Foren auf Lernplattformen
  • virtuelle Seminarräume
  • Web-Based-Trainings (WBTs)
  • Videos und Podcasts
  • Videokonferenzen
  • QR-Codes

Lehrende haben auf Lernplattformen bzw. Lern- und Wissensportalen die Möglichkeit, die Blended-Learning-Kurse zu organisieren bzw. ergänzende Informationen und Materialien zu den Kursen bereitzustellen und zu verwalten. So können Inhalte von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Folien, Power-Point-Präsentationen, Beispiele oder auch Aufgaben online hochgeladen und den Lernenden zur Verfügung gestellt werden. Mit WBTs können Kursteilnehmende oder Studenten ihr Wissen direkt überprüfen, indem sie ergänzend zu den Veranstaltungsinhalten thematische Aufgaben bearbeiten und hochladen können. Für Dozenten gibt es die Option, die eingereichten Aufgaben zu bewerten und benoten. Darüber hinaus können physische und virtuelle Medien oder Materialien miteinander verbunden werden. Indem Teilnehmende den QR-Codes in einem Buch oder Text via Smartphone oder Tablet scannen (Mobile Tagging), können sie online zu einem weiterführenden Video, Podcast, Glossareintrag oder einer Aufgabe gelangen, die sie vertiefend zum Lerninhalt bearbeiten.

Vor- und Nachteile von Blended-Learning

Integriertes Lernen gewinnt immer mehr an Bedeutung und hat sich in der Corona-Krise zusätzlich verstärkt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Kombination von analogen und digitalen Lernformen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Die Lernenden können jederzeit und von überall mit elektronischen Geräten wie Smartphone oder Tablet auf unterwegs oder von zu Hause aus auf Lehrinhalte zugreifen. Zudem können sie die Inhalte selbstständig in ihrem eigenen Tempo und entsprechend ihrer eigenen Bedürfnisse bearbeiten. Auch die Kommunikation untereinander und mit dem Dozenten ist leichter: Sie können jederzeit Fragen stellen oder in Foren einsehen, ob ihre Frage bereits beantwortet wurde. Zudem können die Lernenden untereinander Notizen austauschen oder bestimmte Sachverhalte diskutieren. In der Regel sind sie auch schneller darüber informiert, wenn eine Veranstaltung ausgefällt.

Andererseits können die Lernenden in Krankheitsfällen Lernstoff schneller aufholen und digital nach- oder vorbereiten. Auch die Prüfungsvorbereitung wird erleichtert, indem die Lernenden Inhalte auffrischen, Musterlösungen einsehen oder den Dozenten im Forum Fragen stellen können. Zudem erhalten die Lernenden eine gute Einsicht in ihren individuellen Lernstand, indem sie interaktives Feedback erhalten oder online Tests absolvieren und ihr Wissen selbst überprüfen. Zusätzlich lernen die Teilnehmenden diverse digitale Tools kennen und erweitern ihren Kenntnisstand in dieser Richtung, üben sich aber ebenfalls in eigenverantwortlichem Arbeiten. Für Blended-Learning sind flexibles Zeitmanagement, eigenständiges Arbeiten, Selbstmotivation und Selbstdisziplin entscheidend und können trainiert werden.

Es ist auch durchaus möglich, dass durch Blended-Learning geringere Kosten anfallen, indem etwa kleinere Gebäude oder weniger oft Seminarräume angemietet werden müssen. Aufgrund der online zur Verfügung stehenden Materialien und Aufgaben fallen auch die Kosten für Lehrbücher weg. Allerdings sind nicht alle Online-Lernplattformen kostenlos und es fallen Gebühren an. Auch die technische Ausstattung will bedacht sein, wie zum Beispiel Ausstattung mit Tablets, eine stabile WLAN-Verbindung und der technische Support. Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls der zeitliche Kostenfaktor. Der Arbeitsaufwand in Bezug die Leistungsbewertung im Internet wird von Lehrenden oft als höher empfunden und vielen fällt die virtuelle Organisation im Team schwerer. Schließlich ist die kohärente Verknüpfung von Online- und Präsenz-Phasen entscheidend für den Erfolg von Blended-Learning erfordert nicht nur viel Zeit in der Vorbereitung, sondern auch eine gute Moderation.

Vorteile von Blended-Learning:

  • Flexibles Lernen (orts- und zeitunabhängig)
  • individuelles Lernen je nach Lerntyp
  • stärkerer Austausch und virtuelle Gruppenarbeit
  • Lernen trotz Krankheit oder Fehlzeiten (Auf- oder Vorbereitung)
  • leichtere Vorbereitung auf Prüfungen
  • Einsicht in den eigenen Lernstand
  • digitale Kenntnisse erwerben
  • eigenverantwortliches Arbeiten
  • ggf. geringere Kosten

Nachteile von Blended-Learning:

  • ggf. höhere Kosten
  • technische Ausstattung notwendig
  • höherer Arbeits- und Zeitaufwand

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