Enterprise 2.0 bezeichnet den zukunftsorientierten Einsatz sozialer Technologien sowie dynamischer Managementmethoden. Ziel ist es, das heutige meist statische Intranet »lebendig« zu machen, Kunden, Abteilungen und Mitarbeiter untereinander zu vernetzen und damit das Wissen des Unternehmens zu fördern. Betriebsinterne Netzwerke werden schon heute gern und oft genutzt.
Diese kommunikative Verknüpfung ist heute kein Trend mehr. Es ist da. Zahlreiche Unternehmen haben erkannt, dass das »Mehr-Wissen der Firma« einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichert. Die Kurzformel lautet: “Damit alles (Wissen) auffindbar und nutzbar wird, sollte alles, was sich digitalisieren lässt, entsprechend transformiert werden.”
HR lässt sich in einem solchen Schlüsselthema (wieder einmal) oft vertreiben, schaut weg oder läuft hinterher. Selten, dass HR hier einen aktiven treibenden Part übernimmt. Zu hart formuliert? Aber wahr. Das zeigen zahlreiche Studien: HR ist in diesem Thema nicht gut aufgestellt. Zwar ist IT der Treiber, aber nicht erfolgreich, weil vergessen wurde, die Mitarbeiter ‒ und HR ‒ auf diese wichtige interne Reise mitzunehmen. Daher der Appell: Liebe HR-ler, bitte positioniert Euch! Jetzt! Ihr habt hier alle Hebel zur Verfügung, Eure Unternehmen im Wandel zu begleiten. Erklärt dem Management bis hin zum Pförtner, warum es wichtig ist, Wissen zu heben und zu verteilen.
Change, Communication und Enabling: Das sind die Parameter bei der erfolgreichen Ein- und Durchführung von Enterprise Social Network. Hierbei müssen alle beteiligt werden: Geschäftsführung (nur wenn die dahinter steht, kann es funktionieren), Fachabteilungen, Betriebsrat, IT Firmen/Dienstleister, Marketing.
Internet der Dinge / Einsatz sozialer Technologien
Auch das »Internet der Dinge« wird im Business und speziell im Verkauf schon bald normal sein. Doch vielen ist dieser Ausdruck noch nicht geläufig. Das Internet der Dinge schließt oder minimiert Informationslücken zwischen der realen und der virtuellen Welt.
Die zunehmende Verbreitung sogenannter »Wearables« (Mini-Computer) wird diese Entwicklung forcieren. Das klingt abstrakt und fern vom Alltag.
Einige Beispiel zeigen allerdings, dass es sich keineswegs mehr um Science Fiction handelt:
- Schon heute stellt die Sendungsnachverfolgung die Kundenzufriedenheit sicher.
- Maschinen oder Autos melden automatisch Teilverschleiß und stoßen die Nachbestellung
- Funkarmbänder mit einer App, z. B. im Health-Bereich, sind verbunden mit der Krankenkasse
Nachfolgend noch weitere Beispiele, die schon heute Realität sind:
- Die SmartWatch: Sie steht zwar noch am Anfang, aber sie wird ein weiterer wichtiger Kommunikationskanal der Zukunft
- WhatsApp: Der Onlinedienst ist weit verbreitet und wird immer stärker: Haben Sie schon eine Kommunikations- oder Rekrutierungsstrategie für dieses Medium?
- Retargeting: Online-Werbung wird gezielt auf das Surfverhalten des potenziellen Käufers/Bewerbers im Netz
- Augmented Reality: Mittlerweile setzen Firmen diese Möglichkeit ein, um auf Bewerbermessen den potenziellen Mitarbeitern einen 360-Grad-Einblick in die Firma zu gewähren. Brille aufgesetzt und los geht´s.
Sie können sich wahrscheinlich nun vorstellen, was dieses auch im Personalentwicklungsbereich bedeuten könnte. Hier sind neue Blended-Learning-Konzepte gefragt. Damit können Sie sich von Ihren Marktbegleitern abheben und Aufmerksamkeit bekommen. Und darum geht es heute.
Social Networks
Wie bereiten Sie heute Ihre Entscheidungen bzgl. Rekrutierung von neuen Mitarbeitern vor? Bis zu einem gewissen Prozentsatz informieren Sie sich vielleicht noch auf konventionellem Weg, wie z. B. Zeitungen. Doch zunehmend spielen hier soziale Netzwerke eine wichtige Rolle. Die neue Generation bereitet ihre Entscheidungen immer mehr im Internet vor. Empfehlungen der Communities und besonders des vernetzten Freundeskreises haben den höchsten Stellenwert. Das Grundprinzip basiert auf dem Empfehlungsmarketing, das ebenfalls digitalisiert ist. Wie gut sind Sie im Netz vertreten? In der realen Welt sind Sie den Bewerbern ggf. bekannt, wie ist es im Netz? Wissen Sie umgekehrt, wo Ihre Mitarbeiter im Internet zu finden sind? Es empfiehlt sich durchaus, sich mit Bewertungsportalen oder spezifischen Netzwerken wie Business, Sport, Immobilien oder Fachgruppen zu befassen. Der zukünftige Mitarbeiter ist König – daran hat sich nichts geändert. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung sollten Sie klären:
- Ist Ihre Kommunikation auf die neuen Medien ausgerichtet?
- Sind Ihre Fachkräfte aktiv an der Rekrutierung beteiligt?
- Woran orientiert sich Ihr Employer Branding?
- Wie stehen Sie selbst zu dem Thema?
Konnten Sie eine oder mehrere dieser Fragen nicht überzeugend beantworten, dann wissen Sie nun, wo Sie Defizite in Vorteile umwandeln können. Setzen Sie sich mit folgenden Aspekten auseinander:
- In welchen digitalen Medien wo im Internet hält sich meine Zielgruppe auf?
- Wie kommuniziere ich mit meinen zukünftigen Mitarbeitern?
- Wie muss die derzeitige Rekrutierungsstrategie in ihrer Ausrichtung nachjustiert werden?
- Gehört ein Empfehlungsprogramm dazu und wie sieht es aus?
- Was für Maßnahmen haben wir bereits eingeführt?
- Wo besteht noch Handlungsbedarf (Prozesse, Personal, Tools )?
Es gilt: Gedacht – gemacht! Handeln Sie und definieren Sie Ihre strategischen Ziele inkl. Erfolgsparameter entsprechend!
Für das digitale Business ist es unabdingbar, die obigen Punkte zu bearbeiten, damit Sie für die künftige Entwicklung im Business gut aufgestellt sind. Sinnbildlich gesprochen ist das kein Sprint, sondern ein Dauerlauf. Doch wenn Sie diesen Weg einschlagen, wird sich der Erfolg einstellen. Das ist keine Frage des Budgets, wie oft argumentiert wird: Es kommt auf den Willen an. Besonders für kleinere und mittelständische Unternehmen stecken in der Digitalisierung viele Chancen, denn: »Die Schnellen fressen die Langsamen!« Also: Seien Sie schnell und clever ‒ machen Sie den Sprung ins digitale Zeitalter! Sobald Sie sich hierfür entschieden haben, benötigen Sie grundsätzlich Social Media Guidelines. Interessanterweise erfahre ich immer in meinen internen Workshops, dass eine Social Media Strategie längst vorhanden ist, aber kaum einer kennt sie. Geschweige denn, dass HR diese für sich heruntergebrochen hat und alle Mitarbeiter abgeholt werden.
Übrigens, diesen beiden Themen Enterprise und Social Networks werden wir uns in den nachfolgenden Artikel noch intensiver widmen.
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