Aktuell stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen, die nur bewältigt werden können, wenn Angestellte sich neue Skills aneignen. Deshalb ist E-Learning gefragter denn je. Nicht nur die Corona-Krise erfordert, dass Unternehmen die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden neu denken müssen.
Auf den zwischenmenschlichen Kontakt werden wir noch eine ganze Weile verzichten müssen. Es stellt sich also die Frage, wie es mit der Weiterbildung der Belegschaft während und nach Corona weitergehen wird. Für dieses Thema gibt die aktuelle Studie „Die Zukunft der Qualifizierung in Unternehmen nach Corona“ interessante Einblicke. Die Verfasser, Stifterverband und McKinsey & Company, haben dafür im August 2020 550 Unternehmen in Deutschland befragt.
Aktuelle Herausforderungen
Digitale Ausbildungsangebote oder E-Learning haben sich auf breiter Front durchgesetzt. Vor Beginn der COVID-19-Pandemie standen 35 Prozent der Angebote digital zur Verfügung, heute sind es 54 Prozent. Die deutsche Wirtschaft hat die Bedeutung von Qualifizierung in Krisenzeiten erkannt.
Leider sind aufgrund der angespannten Lage in Branchen wie Tourismus und Events die Budgets für Weiterbildung vielerorts zusammengestrichen worden. In der Corona-Krise müssen Unternehmen den Spagat zwischen Sparzwang und steigendem Qualifizierungsbedarf schaffen: Einerseits sind Unternehmen großem finanziellem Druck ausgesetzt und es liegt nahe, am Qualifizierungs-Budget zu sparen. Dennoch sind Investitionen gerade in der Krise dringend nötig, denn neue Skills und Fertigkeiten sind gerade jetzt gefragt.
Für einige Arbeitnehmende hat die Kombination aus sozial isolierender Fernarbeit und mangelnder Arbeitsplatzsicherheit die scheinbar nicht enden wollende Gesundheitskrise, in eine Krise der psychischen Gesundheit verwandelt. Um den Druck in dieser Zeit der Ungewissheit zu mindern, müssen Personalverantwortliche konkrete Schritte unternehmen, um Mitarbeitende aktiv einzubinden, soziale Interaktion zu fördern, zusätzliche Leistungen und Unterstützung für die psychische Gesundheit anzubieten und transparent über die Möglichkeit von Entlassungen zu informieren.
Future Skills helfen aus der Krise
Die Fähigkeiten Ihrer bestehenden Mitarbeitenden weiterzuentwickeln, kann helfen, die Krise zu überwinden. Wenn Sie Ihre Belegschaft mit dem richtigen Wissen und den richtigen Fähigkeiten ausstatten, wird sich das in Zukunft für jedes Unternehmen als fruchtbar erweisen. Im Jahr 2021 sollten Unternehmen ihre Mitarbeitende ermutigen, ihre Fertigkeiten auszubauen. Bieten Sie eine angemessene Schulung an, um das Beste aus sich herauszuholen.
Zukunftsfähigkeiten (Future Skills) im Zuge der Corona-Krise erhöhen den Qualifizierungsbedarf. So ist zum Beispiel der Anteil an Weiterbildungen im Bereich der digitalen Schlüsselqualifikationen seit März um 75 Prozent gestiegen.
Ob im Einzelhandel, in der Logistik oder im verarbeitenden Gewerbe – es entsteht eine neue Normalität, die durch die verstärkte Nutzung von digitalen Technologien geprägt ist. Um erfolgreich in dezentralen und digitalen Arbeitsstrukturen wirken zu können, benötigen Mitarbeitende Schlüsselqualifikationen. Dabei geht es vor allem um Qualifikationen in den Bereichen „Digitale Interaktion“, „Digital Learning“ und „Digital Literacy“.
Erfolgsvoraussetzung für einen neuen Ansatz in der Weiterbildung sind innovative Lernformate, mehr Transparenz bei den tatsächlich benötigten Fähigkeiten, systematische Evaluationen von Lernerfolgen, klare Business Cases für Qualifizierung und der Aufbau adäquater IT-Infrastruktur, die dezentrales Lernen unterstützt. Qualifizierungen müssen sukzessive in den Arbeitsalltag eingebunden werden, um einen nachhaltigen Aufbau von Fähigkeiten sicherzustellen.
Weiche Themen nicht vergessen
Es geht aber nicht nur um technisches Wissen: Stellen Sie sicher, dass neu eingestellte Mitarbeitende und jede Person im Unternehmen Schulungen zu den Themen Vielfalt, Integration und kulturelle Sensibilität erhalten – das sogenannte Diversity Management. Machen Sie dies zu einem fortlaufenden Prozess, bis eine globale Denkweise zur Norm wird. Es ist auch wichtig, Offenheit, Neugier, Kommunikation, Empathie und Mitgefühl zu betonen.
Kurse etwa zum Thema „Digital Ethics“ können vermitteln, digitale Informationen sowie Auswirkungen des eigenen digitalen Handelns kritisch zu hinterfragen und entsprechende ethische Entscheidungen zu treffen.
HR muss Menschen begleiten
In vielen Branchen ist Personalabbau leider unvermeidbar. Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und begleiten Freistellungen häufig mit Qualifizierungsangeboten. Freigestellte Angestellte, die auch langfristig nicht in der Organisation bleiben, profitieren von Fort- und Weiterbildungsangeboten. Auch wenn es schwerfällt, sollten Firmen auch denen eine Perspektive geben, die in der mittelfristigen Strategie keine Rolle mehr spielen. Damit leisten Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung gut ausgebildeter Arbeitskräfte und damit von Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt.
Zukunftsorientierte Weiterbildung
Durch die klare Analyse der in einem Unternehmen benötigten Fähigkeiten können maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote entwickelt werden. Unternehmen müssen ihre Belegschaft darüber informieren, welche Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg wichtig sind.
Entscheidend ist, die angestellten Personen für entsprechende Fort- und Weiterbildungen zu gewinnen und für das Lernen zu begeistern. Auch nach außen muss klarer kommuniziert werden, welche Fähigkeiten verschiedene Branchen erwarten: Potenzielle Bewerbende können so schon während des Studiums oder in der Ausbildung gezielt Schwerpunkte setzen.
Das Ökosystem für Qualifizierungsangebote kann durch verstärkte Kooperationen mit strategischen Partnern bereichert werden. Durch enge Kooperationen mit externen Partnern können Unternehmen den Zugang zu zukunftsrelevanten Qualifizierungsangeboten sicherstellen. Didaktische Formate müssen auf benötigte Qualifikationen und vorhandene Strukturen abgestimmt sein.
Im Anschluss an angebotene Weiterbildungen sollte dem natürlich auch nachgegangen und Erfolge und Wirksamkeit der Weiterbildung festgehalten werden. Dafür bieten HR-Software Anbieter eine Reihe an Tools, wie das Festhalten der Erfolge in einer Zielvereinbarung oder die Dokumentation über das Skillmanagement.
HR-Experten fordern digitale Angebote
Der Trend hin zu digitalen Bildungsangeboten wird von namhaften HR-Experten begrüßt: Heike Eckert, Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, erklärt: „Alte, auf Präsenz konzipierte Qualifizierungsprogramme nur anzupassen, wird nicht ausreichen – Trainings müssen neu gedacht und an die digitale Welt angepasst werden.“
Peter Fieser, Senior Vice President Head of Human Resources, Hensoldt AG, betont: „Gute Qualifizierung gibt es nur, wenn der Mitarbeiter dahintersteht. Selbstmotivation und freiwillige Weiterbildung müssen deshalb in den Fokus rücken. Qualifizierung benötigt einen klaren Business Case über drei bis fünf Jahre. Erst auf diese Weise wird ihr Wert sichtbar.“
Claudia Klug, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektorin, Schwäbisch Hall Kreditservice GmbH, äußert sich ähnlich: „In der Corona-Krise haben wir fast alle Angebote auf digitale Formate umgestellt. Beschäftigte haben die Notwendigkeit zur Qualifizierung erkannt und unsere Lernangebote 50 Prozent häufiger genutzt. Eine überraschende Erkenntnis bei der Umstellung auf digitale Qualifizierung war, dass auch im virtuellen Raum Intimität geschaffen werden kann, mit der sich Beschäftigte wohlfühlen.“
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