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Motivationsschreiben

Das Motivationsschreiben ist Bestandteil einer Bewerbung, mit dem der Kandidat weitere Details zu seiner Person, zu seiner Motivation für die Bewerbung und zur Passung mit der offenen Position vermitteln kann.

Was ist ein Motivationsschreiben?

Ursprünglich war das Motivationsschreiben vor allem in den USA verbreitet. Durch die zunehmende Internationalisierung vieler Arbeitgeber ist der Trend jedoch mittlerweile auch nach Deutschland geschwappt. Es handelt sich um eine Ergänzung zum eigentlichen Anschreiben. Bewerber können damit Informationen zu ihrer Person weitergeben, die sie weder im Lebenslauf noch im Anschreiben ausreichend gut verdeutlichen können.

Der Personaler erhält so ein detaillierteres Bild von dem Bewerber und kann sich vorab einen fundierten ersten Eindruck bilden. Scheinen mehrere Bewerber gleichwertig zu sein, kann das Motivationsschreiben das Zünglein an der Waage sein, das die Entscheidung für ein Vorstellungsgespräch begünstigt.

Inhalte des Motivationsschreibens

Es gibt keine festen Bestandteile eines Motivationsschreibens. Vielmehr richtet sich der Inhalt danach, was der Bewerber zusätzlich präsentieren möchte. Typische Inhalte sind etwa:

  • Motivation: Warum bewirbt sich der Kandidat genau auf diese Stelle bei diesem Unternehmen?
  • Qualifikation: Der Bewerber kann Qualifikationen und Erfahrungen näher ausführen, die nicht gefordert wurden, dem Arbeitgeber aber einen zusätzlichen Nutzen bringen können.
  • Berufliche Ziele: Der Kandidat kann erklären, welche beruflichen Ziele er verfolgt und warum er sie gemeinsam mit diesem Arbeitgeber erreichen will.
  • Lebenslaufpositionen: Häufig erfordern einzelne Positionen im Lebenslauf eine nähere Erläuterung, die dort jedoch keinen Platz finden, etwa ein abrupter Berufswechsel oder eine größere Lücke. Dies kann im Motivationsschreiben erklärt werden.
  • Projekte/Erfolge: Welche Projekte der Bewerber in den vergangenen Jahren erfolgreich beendet hat, gibt einen interessanten Einblick in seine Arbeitsweise.
  • Abweichungen: Erfüllt der Kandidat nicht alle Anforderungen des Arbeitgebers, kann er im Motivationsschreiben erläutern, warum er sich dennoch für geeignet hält.

Motivationsschreiben oder Bewerbungsschreiben: der Unterschied

Der Unterschied zwischen diesen beiden Schreiben ist der Fokus. Das Bewerbungsschreiben ist eine sachliche Präsentation des Werdegangs, der Kompetenzen und Erfahrungen. Zwar können Bewerber ihre Motivation einfließen lassen, doch der Fokus liegt auf den Fakten.

Das Motivationsschreiben hingegen agiert auf der emotionalen Ebene. Der Kandidat schildert seine persönlichen Stärken und Motivation und gibt Einblicke in besondere Erfolge in der Vergangenheit. Der Kandidat erweckt damit beim Empfänger bestenfalls das Bedürfnis, ihn näher kennenlernen zu wollen.

Wann ein Motivationsschreiben sinnvoll ist

Manche Arbeitgeber fordern bereits in der Stellenausschreibung, dass Bewerber ihre Motivation in einem zusätzlichen Schreiben erläutern. Ist dies nicht der Fall, muss eine Bewerbung nicht zwingend ein Motivationsschreiben enthalten. Sehr sinnvoll ist es jedoch in diesen Situationen:

  • Der Kandidat rechnet mit sehr vielen Mitbewerbern, gegen die er sich durchsetzen muss.
  • Die bisherige Erfahrung und die Qualifikation reichen aktuell nicht aus, um das Stellenprofil ausreichend gut abzudecken.
  • Der Job erfordert, dass die Kandidaten ihr kreatives Potenzial demonstrieren (z. B. im Kreativsektor).
  • Es handelt sich um eine leitende Position, für die der Führungsstil und die bisherige Führungserfahrung eine zentrale Rolle spielen.

Aufbau eines Motivationsschreibens

Man unterscheidet zwei grundsätzliche Arten:

1. Motivationsschreiben mit Fließtext

Ähnlich wie das Anschreiben gestalten viele Bewerber das Motivationsschreiben mit Fließtext. So erhält es einen eher förmlichen Charakter und wirkt mitunter ein wenig unübersichtlich. Bewerber können die Lesbarkeit mit diesen Tipps verbessern:

  • kurze Absätze verwenden
  • Zwischenüberschriften als Orientierung einfügen
  • wichtige Wörter fetten
  • Inhalt sinnvoll strukturieren

Diese Variante ist geeignet, wenn Bewerber ihre Motivation darlegen oder Details zum Lebenslauf ausführen möchten.

2. Motivationsschreiben mit Aufzählungen

Alternativ kann das Motivationsschreiben als stichpunktartige Liste mit Informationen gestaltet werden. Diese Variante ist sinnvoll, wenn etwa Details zu erfolgreich abgeschlossenen Projekten aufgezeigt werden sollen. Zudem können Kandidaten darauf zurückgreifen, die weniger formulierungsstark sind. Auch bei dieser Variante ist es wichtig, gut zu strukturieren und sich auf die wichtigsten Punkte zu beschränken.

Auch Mischformen sind möglich

Vielleicht sogar der eleganteste Weg ist ein Mix aus beiden Varianten: Bewerber können erläuternden Fließtext mit übersichtlichen Aufzählungen kombinieren. So verleihen Sie dem Schreiben mehr Struktur und ermöglichen es Personalern mit Zeitmangel, die wichtigsten Informationen auf einen Blick zu erfassen.

Motivationsschreiben

Wie lang darf das Motivationsschreiben sein?

Das Motivationsschreiben wird nicht umsonst auch als „dritte Seite“ bezeichnet. Ursprünglich handelte es sich um eine zusätzliche Seite nach Anschreiben und Lebenslauf. Auch heute noch gilt die Prämisse: Das Schreiben sollte niemals länger als eine DIN-A4-Seite sein. Bewerber vermeiden es aber besser, die Seite in kleiner Schrift vollzupacken. Stattdessen ist es sinnvoll, sich auf die wichtigsten Aspekte zu konzentrieren und diese aussagekräftig darzustellen.

Häufige Fehler in Motivationsschreiben

Um sicherzustellen, dass das Motivationsschreiben seine Wirkung nicht verfehlt, sollten Bewerber diese häufigen Fehler vermeiden:

  1. Viele Bewerber verwenden das gleiche Motivationsschreiben für mehrere Bewerbungen. Es muss aber stets an den Arbeitgeber und die Stelle angepasst werden.
  2. Obwohl man auf erreichte Erfolge stolz ist, sollten Erfahrungen oder Auszeichnungen verschwiegen werden, die für die Stelle nicht relevant sind. Stattdessen sollten die Schilderungen zeigen, warum der Kandidat die Anforderungen erfüllt.
  3. Auch, wenn Bewerber im Motivationsschreiben ihre Stärken präsentieren sollen, sind Selbstbeweihräucherung und Überheblichkeit nicht gefragt. Bewerber sollten vielmehr ihre menschliche Seite zeigen.
  4. Wenn nicht alles auf eine Seite passt, schreibt so mancher Bewerber einfach zwei Seiten voll. Leider möchte kein Personaler so lange Schreiben lesen – und der Effekt der dritten Seite verpufft im Nichts.
  5. Private Interessen und familiäre Angelegenheiten haben im Motivationsschreiben nichts verloren, sofern sie nichts mit der gewünschten Position zu tun haben.
  6. Ob Rechtschreib- und Grammatikfehler, schlechte Formatierung oder fehlende Struktur – sie schmälern den guten Eindruck des Schreibens. Deshalb sollten Bewerber ihre gesamte Bewerbung inklusive Motivationsschreiben Korrektur lesen lassen.
  7. Das Motivationsschreiben sollte nicht den Lebenslauf wiederkäuen, sondern weiterführende Informationen liefern.

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