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Karrierecoaching

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Der Begriff Coaching bezeichnet den Service, den ein sogenannter Coach einem Klienten, dem Coachee, anbietet. Dabei geht es konkret um die Lösung von Problemen, mit denen der Klient an den Coach herantritt. Die Erforschung der Ursachen dieser Probleme im Zuge einer Analyse der Vergangenheit des Klienten ist dabei nicht Ziel des Coachings, denn der Fokus liegt ganz klar auf der Bewältigung von Herausforderungen in der Gegenwart und Zukunft des Coachee.

Ein erfahrener Coach übernimmt dabei die Leitung des Coaching-Workshops. Anders als ein Berater, der gegenüber seinem Klienten einen Vorsprung an Wissen verfügt und dieses an ihn weitergibt, ist der Coach Experte für den Prozess der Lösungsfindung. Hier kann er Unterstützung und Hilfestellung leisten, Wege aus Krisen aufzeigen und Feedback zu Lösungsansätzen geben, kurz: Er bietet Hilfe zur Selbsthilfe.

Das Karrierecoaching legt den Fokus auf die Bereiche Arbeit, Karriereplanung und Bewerbung. In Zuge des zeitlich begrenzten und individuell angepassten Coaching Prozesses versucht der Coach, aus einer neutralen Position heraus, dem Coachee bei der Erfüllung von dessen beruflichen Ziel(en) zu unterstützen. Dabei soll es vor allem um die Befähigung des Klienten gehen, die eigenen Möglichkeiten zu sehen und bereits vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen und für sich und die Erreichung des Ziels einzusetzen.

Der Werdegang eines Karrierecoaches

Da der Begriff Coach in Deutschland nicht geschützt ist, gibt es auch keinen „klassischen“ Werdegang für Karrierecoaches. Grundsätzlich kann sich jede*r Coach nennen, ohne dafür eine spezielle Ausbildung absolviert zu haben. Wer als Coach erfolgreich arbeiten möchte, erwirbt meist auf anderen Feldern Qualifikationen, wie von Industrie- und Handelskammern, Hochschulen und Universitäten anerkannte Ausbildungen und Studienabschlüsse, und Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft. Es sollten also vor allem sowohl Kenntnisse aus dem psychosozialen als auch betriebswirtschaftlichen Bereich vorliegen. Mittlerweile gibt es auch eigene anerkannte Ausbildungen und Studiengänge, die speziell die für Coaches erforderlichen Kenntnisse vermitteln. Meist sind diese privaten Angebote jedoch sehr teuer und die berufliche Anerkennung ist von Angebot zu Angebot unterschiedlich.

Zusätzlich zu den konkreten Anforderungen an einen Coach stehen vor allem dessen Soft Skills im Vordergrund. Er sollte über eine hohe Kommunikations- und Motivationsfähigkeit verfügen sowie problem- und lösungsorientiert denken und arbeiten. Darüber hinaus ist Offenheit und Flexibilität im Umgang mit dem Coachee sowie eine fokussierte, aufmerksame und rücksichtsvolle Gesprächsführung entscheidend für ein erfolgreiches Coaching.

Vorurteile und Stereotypen gegenüber Coaches und Coaching

Eben da der Begriff Coach nicht geschützt ist, zweifeln viele auch die Seriosität und Wirksamkeit von Coaching als solchem an. Tatsächlich gibt es auf diesem Gebiet viele fragwürdige Anbieter und Angebote. Daneben verstehen viele den Begriff falsch. Ein Coach ist eben kein Berater. Er sagt einem Klienten nicht, was dieser zu tun hat, sondern vielmehr, wie er sein Ziel am besten erreicht. Der Coachee muss dann selbst den Weg gehen, den der Coach ihm gezeigt hat, damit das Coaching erfolgreich ist. Auch der Mentor ist vom Coach zu unterscheiden. Mentoren werden von Unternehmen ihren Mitarbeitenden an die Seite gestellt, stehen zu diesen meist in einem Vorgesetztenverhältnis, geben ihre eigene Methode weiter und greifen rein auf ihre Berufserfahrung zurück. Daneben bietet ein Karrierecoaching auch keine Stellenvermittlung an.

Einen guten Coach erkennt man in erster Linie an dessen Transparenz: Ist ersichtlich, wie das Coaching abläuft und wie lange es dauern wird? Sind die Kosten von vornherein klar und nachvollziehbar? Welche Qualifikationen liegen vor? In welcher Form und nach welchen Methoden findet das Coaching statt? Dazu ist stets der persönliche Eindruck entscheidend. Denn für das Coaching ist eine gute gemeinsame Basis vonnöten. Hierfür sollte ein erstes kostenloses Gespräch zum Kennenlernen im Angebot des Coaches enthalten sein.

Zielgruppen für ein Karrierecoaching

Ein Karrierecoaching hilft Personen, die an irgendeinem Punkt ihres beruflichen Lebens auf ein Problem stoßen, in eine Krise geraten oder ein bestimmtes Ziel erreichen möchten und daraufhin an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten wollen. Um diese Situationen für sich lösen zu können, müssen sie daher bereits vor dem Coaching-Prozess entscheiden, ob sie die nötige Motivation besitzen, Veränderungen in ihrem Leben zuzulassen, neue Perspektiven einzunehmen und sich selbst auf diesem Weg besser kennenzulernen. Nur dann kann ein Coaching auch Erfolg bringen.

Eine große Krise bildet stets der Verlust einer Arbeitsstelle und der daraufhin folgende Bewerbungsprozess für Betroffene. Sie sind damit die klassische Zielgruppe für ein Karrierecoaching. Viele Klienten wollen dazu auf ihrer persönlichen Karriereleiter den nächsten Schritt wagen und diesen gemeinsam mit einem Coach optimal vorbereiten und planen. Doch auch den entgegengesetzten Schritt zurück kann ein Coaching unterstützen, etwa wenn es um die Abgabe von Führungsverantwortung, der beruflichen Neuorientierung nach der Geburt eines Kindes oder der Reduktion von Belastungen durch die Arbeit und der Prävention von Burn-Out-Erkrankungen geht. Auch für Führungskräfte kann die Inanspruchnahme eines Karrierecoachings sinnvoll sein, etwa um die eigene Kommunikationsfähigkeit und den Umgang mit den Mitarbeitenden zu fördern.

Unterstützt erhalten die Klienten vor allem dadurch, dass ihnen das Coaching die eigenen Ressourcen zeigt und sie Potenziale und Möglichkeiten entdecken. Diese Fähigkeiten zu nutzen und nach außen für andere, etwa gegenüber den eigenen Vorgesetzten und bei Bewerbungen, sichtbar zu machen ist ebenfalls Ziel des Coachings.

Karrierecoaching für Berufseinsteiger

Für eine bestimmte Gruppe von Personen ist ein Karrierecoaching in jedem Fall eine sinnvolle Unterstützung. Schul- und Studienabsolventen haben selbst meist noch keinen oder nur geringen Kontakt zur Arbeitswelt gehabt. Sie sind sich ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten kaum bewusst und haben diese auch noch nie anderen gegenüber präsentiert. Dazu ist der Bewerbungsprozess in der Praxis Neuland. Besonders für diese Gruppe können Karrierecoaches wertvolle Hilfestellungen leisten. Erste Kontaktaufnahmen zu Coaches können auf Karriere- und Jobmessen erfolgen, wo auch diese oft ihr Angebot präsentieren.

Karrierecoaches als ständige Ansprechpartner in Unternehmen

Auch für Unternehmen und ihre Angestellten stellen Karrierecoaches eine sinnvolle Ergänzung der gewöhnlichen HR dar. Das ständige Angebot senkt die Hemmschwelle für die eigenen Mitarbeitenden, sich an einen Coach zu wenden, etwa wenn es Probleme im Arbeitsumfeld gibt, die nicht mit den Vorgesetzten besprochen, sondern vielmehr kurzfristig gelöst werden sollen. Auch das interne Recruiting kann von Karrierecoaches im Unternehmen profitieren, da sich dadurch potenziell mehr Mitarbeitende auf intern zu besetzenden Stellen bewerben, sie überhaupt auf diese aufmerksam werden und konkrete Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung aufgezeigt bekommen. Da ein Coaching stets in geschütztem Rahmen stattfinden sollte, um wirksam zu sein, muss dabei die Unabhängigkeit des betriebseigenen Karrierecoaches gegenüber der Unternehmensführung gewährleistet sein. Nur so besteht eine vertrauensvolle Basis zwischen Coach und Coachee. Unternehmen gehen allerdings damit auch ein bestimmtes Risiko ein. Mitarbeitende könnten sich durch den Karrierecoach motiviert fühlen, eine berufliche Neuorientierung sowie ein anderes Jobangebot anzunehmen. Dennoch überwiegen die Vorteile eines festen Karrierecoaches in Unternehmen.

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