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Mobbing am Arbeitsplatz

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Mobbing am Arbeitsplatz beschreibt das systematische Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren von Mitarbeitenden durch Kolleg*innen oder Vorgesetzte. Diese Handlungen zielen darauf ab, die betroffene Person psychisch und beruflich zu destabilisieren und zu isolieren. Zu den typischen Verhaltensweisen gehören ständige Kritik, Gerüchteverbreitung, soziale Isolation und herabwürdigende Kommentare.

Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz

Gerüchte und Lügen
  • Ständige Kritik an der Arbeit oder Person:
    Unfaire und dauerhafte Kritik an der Arbeitsleistung oder persönlichen Eigenschaften, oft übertrieben und unbegründet, um das Selbstvertrauen zu untergraben.

  • Verbreitung von Gerüchten und Lügen:
    Absichtliches Verbreiten falscher Informationen, um den Ruf zu schädigen und Misstrauen zu säen, sowohl beruflich als auch persönlich.

  • Soziale Isolation durch Ausschluss von Gesprächen und Aktivitäten:
    Gezieltes Ausschließen aus Gesprächen, Meetings und sozialen Aktivitäten, um den Betroffenen zu isolieren und auszugrenzen.

  • Unfaire Arbeitsverteilung und übermäßiger Druck:
    Zuweisung unangemessener Arbeitsaufgaben oder übermäßiger Arbeitsbelastung, um Stress zu verursachen und den Betroffenen zu benachteiligen.

  • Herabwürdigende und beleidigende Kommentare:
    Regelmäßige abwertende und beleidigende Bemerkungen, um das Selbstwertgefühl zu schwächen und den Betroffenen vor anderen herabzusetzen.

Was tun beim Mobbing am Arbeitsplatz?

Beim Umgang mit Mobbing am Arbeitsplatz sollte zunächst das direkte Gespräch mit der mobbenden Person gesucht werden. Dies kann helfen, Missverständnisse zu klären und das Verhalten zu ändern. Sollte dies keine Verbesserung bringen, ist es ratsam, die Vorgesetzten oder das Management einzuschalten, um eine formelle Lösung zu finden.

Der Betriebsrat kann ebenfalls hinzugezogen werden, um Unterstützung und Beratung zu bieten. Wichtig ist auch, alle Vorfälle schriftlich zu dokumentieren, um im Falle rechtlicher Schritte handfeste Beweise zu haben.

Rechtliche Schritte bei Mobbing am Arbeitsplatz

  • Beschwerderecht: Mitarbeitende haben das Recht, sich über unzumutbare Arbeitsbedingungen beim Betriebsrat zu beschweren (§ 84 Abs. 1 BetrVG).

  • Fürsorgepflicht des Arbeitgebers: Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden vor Mobbing zu schützen und einzugreifen, wenn sie von solchen Vorfällen erfahren (§ 241 Abs. 2 BGB).

  • Kündigung des Täters: In schweren Fällen kann der mobbenden Person gekündigt werden, um den Betriebsfrieden wiederherzustellen.
Rechtliche Schritte

Mobbing am Arbeitsplatz und Kündigung

Wenn alle Maßnahmen erfolglos bleiben und die Situation unerträglich wird, kann auch das Mobbingopfer als letzter Ausweg eine Kündigung in Erwägung ziehen. Wichtig ist, sich rechtzeitig rechtlichen Rat einzuholen und mögliche Alternativen zu prüfen.

Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing kann verschiedene Ursachen haben, darunter persönliche Konflikte, Konkurrenzdruck, Neid oder auch ein schlechtes Betriebsklima. Unternehmen können Mobbing vorbeugen, indem sie eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur fördern und klare Verhaltensrichtlinien etablieren.

Schutzmaßnahmen und Prävention

  • Schulung und Sensibilisierung:
    Regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende und Führungskräfte zum Thema Mobbing und Konfliktbewältigung sind essenziell. Diese Schulungen sollten darauf abzielen, das Bewusstsein für Mobbing zu schärfen, typische Anzeichen zu erkennen und den Umgang mit Konfliktsituationen zu erlernen. Durch Rollenspiele und Fallstudien können praxisnahe Lösungsansätze vermittelt werden, die den Teilnehmenden helfen, im Ernstfall angemessen zu reagieren und präventiv tätig zu werden.

  • Klare Richtlinien:
    Unternehmensrichtlinien, die Mobbing ausdrücklich verbieten und Sanktionen festlegen, sind unerlässlich. Diese Richtlinien sollten klar und verständlich formuliert sein und sowohl Mitarbeitenden als auch Führungskräften bekannt gemacht werden. Sie müssen den Ablauf beschreiben, wie Mobbingvorwürfe gemeldet und bearbeitet werden, und die Konsequenzen für Mobber klar benennen. Solche Richtlinien schaffen Transparenz und geben allen Beteiligten Sicherheit im Umgang mit Mobbingfällen.

  • Anlaufstellen:
    Die Bereitstellung von Vertrauenspersonen oder externen Mediatoren, an die sich Betroffene wenden können, ist eine wichtige Maßnahme. Diese Anlaufstellen sollten leicht zugänglich und gut kommuniziert sein, sodass Mitarbeitende wissen, wo sie Unterstützung finden. Vertrauenspersonen innerhalb des Unternehmens, die speziell für den Umgang mit Mobbingvorfällen geschult sind, können erste Anlaufstellen sein. Externe Mediatoren bieten eine zusätzliche Möglichkeit, unabhängig und neutral zu intervenieren und Konflikte zu klären.

Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers

Mobbing

Der Arbeitgeber hat eine arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht, die ihn verpflichtet, Mitarbeitende vor physischen und psychischen Gefahren zu schützen. Er muss Mobbingvorfälle untersuchen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu klären und zu entschärfen. Ignoriert der Arbeitgeber diese Pflicht, kann er haftbar gemacht werden und der betroffene Mitarbeitende hat Anspruch auf Schadensersatz. Diese Pflicht umfasst auch die Schaffung eines Arbeitsumfeldes, in dem respektvoller Umgang und Zusammenarbeit gefördert werden. Arbeitgeber sollten daher frühzeitig eingreifen und klare Kommunikationsstrukturen sowie Vertrauenspersonen etablieren, an die sich Mitarbeitende wenden können.

Fazit

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernst zu nehmendes Problem, das nicht nur das Wohlbefinden der Betroffenen, sondern auch die Produktivität und das Betriebsklima negativ beeinflusst. Durch frühzeitiges Eingreifen, klare Kommunikation und präventive Maßnahmen können Unternehmen ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen und Mobbing effektiv verhindern.

Es ist entscheidend, dass Betroffene wissen, welche Rechte sie haben und welche Schritte sie unternehmen können, um sich zu schützen und Unterstützung zu finden. Unternehmen sollten eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Mobbing entwickeln und regelmäßig Schulungen anbieten, um alle Mitarbeitenden für dieses Thema zu sensibilisieren.

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