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HXM – Human Experience Management

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Human Experience Management (HXM) rückt den Fokus weg vom „Humankapital“, das mehr den Nutzen des Mitarbeitenden für das Unternehmen beschreibt, und hin zur Mitarbeitererfahrung. Den Menschen mit seinen Wünschen und Bedürfnissen wahrzunehmen, ist Herzstück von HXM.

Was ist Human Experience Management?

Das klassische Human Capital Management sieht den Menschen als das wichtigste Kapital eines Unternehmens an. Es legt den Fokus auf die individuelle Weiterentwicklung und Förderung der Mitarbeitenden, um ihre Stärken bestmöglich für das Unternehmen zu nutzen. Diese Betrachtungsweise bezieht jedoch die Wünsche, Bedürfnisse und Ziele der Arbeitnehmenden kaum mit ein.

Human Experience Management (HXM) folgt der Annahme, dass zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe intrinsische Motivation mitbringen, ihre Stärken für das Unternehmen einzusetzen. Es hat zum Ziel, positive Beziehungen zu den Arbeitnehmenden aufzubauen, um diese emotional an das Unternehmen zu binden und ihre Loyalität und Begeisterung zu stärken.

HXM lässt sich mit Customer Experience Management (CXM) vergleichen, bei dem positive Beziehungen zu treuen Kunden führen sollen, um nachhaltig die Umsätze zu steigern. Ein sinnvoll gestaltetes Human Experience Management hingegen kann die Bindung der Mitarbeitenden stärken, das Employer-Branding positiv beeinflussen und für positive Erlebnisse sorgen.

Bedeutung von Human Experience Management

Die Bedeutung von HXM wird klarer, wenn man einen Blick auf die positiven Auswirkungen einer guten Mitarbeitererfahrung wirft. Der Gallup Engagement Index 2021 zeigt zahlreiche Vorzüge einer hohen Mitarbeiterbindung auf:

  • geringere Fluktuation
  • niedrigere Wechselbereitschaft
  • Bereitschaft zu Weiterempfehlung als guten Arbeitgeber oder der Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens
  • geringere Gefahr eines Burn-outs

Hinzu kommen weitere Vorteile wie eine höhere Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, weniger Fehltage, eine effizientere Arbeitsweise und die Bereitschaft, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen für die Erreichung der Unternehmensziele einzusetzen.

Konzentrieren sich Unternehmen lediglich auf die Gewinnmaximierung oder auf die Zufriedenstellung von Aktionären und Banken, reicht dies heute nicht mehr, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein schlechtes Betriebsklima, mangelnde Motivation und eine geringe Bindung an das Unternehmen verhindern Innovationen, verschlechtern die Produktivität und lassen den Betrieb früher oder später zurückfallen. Deshalb ist es für Arbeitgeber wichtig, sich im Rahmen des HXM auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu konzentrieren und diese in strategische Entscheidungen einzubeziehen.

Umsetzung von HXM in der Praxis

Human Experience Management bedeutet, die gesamte Personalarbeit am Menschen und dessen Bedürfnissen auszurichten. Arbeitgeber sollten alle Touch-Points prüfen, an denen sie mit Bewerbenden ebenso wie Mitarbeitenden und Führungskräften in Berührung kommen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Recruiting-Prozess. Früher meldeten sich Arbeitgeber bei den Bewerbenden nur dann, wenn sie sie zu einem Gespräch einladen, sie einstellen oder ihnen absagen wollten. Dazwischen vergingen oft mehrere Wochen oder sogar Monate der Ungewissheit für die Kandidaten. In Zeiten des Fachkräftemangels funktioniert dieses Prinzip nicht mehr, weil die Absprungraten zu hoch wären. Bewerbende wünschen sich heute, schon während des Recruiting-Prozesses wie ein Teil des Unternehmens behandelt zu werden. Dieser Wunsch hat die gesamte Kommunikation in der Personalsuche verändert. Etwa hin zu regelmäßigen Zwischenbescheiden und persönlichen Telefonaten, um den Kontakt zu halten und eine Bindung herzustellen.

Wie HR-Tools das Human Experience Management unterstützen können

Im Kern umfassen HR-Tools für das Human Experience Management zunächst vergleichbare Funktionen wie HCM-Software. Dazu gehören unter anderem:

  • Personalverwaltung
  • digitale HR-Prozesse
  • Payroll
  • Personalplanung
  • Analysen, Berichte und Personalcontrolling
  • Talentmanagement zur gezielten Förderung von Arbeitnehmenden
  • Workforce-Management

Darüber hinaus liegt ein großer Fokus von HXM-Software darauf, die Employee-Experience zu optimieren. Mögliche Bausteine sind etwa:

  • Steigerung der Mitarbeitermotivation (z. B. durch Mitarbeiterbefragungen)
  • optimiertes digitales Mitarbeitererlebnis (z. B. Self-Service-Portale mit Echtzeit-Dashboards)
  • ganzheitliche Mitarbeiterbeurteilung (z. B. 360-Grad-Feedback)
  • Auswertung der Stimmung von Bewerbenden
  • Optimierung der Candidate-Experience im Recruiting-Prozess

Human Experience Management ermöglicht es, Touch-Points mit Bewerbenden gezielt zu verbessern. Anhand von Testings erfährt der Arbeitgeber, an welchen Punkten im Rekrutierungsprozess Bewerbende besonders häufig abspringen. Bei diesen Themen kann der Recruiter nun gezielt ansetzen, den Prozess optimieren und so die Aussichten auf eine erfolgreiche Einstellung verbessern.

Auch in der Personalentwicklung kann Human Experience Management wertvolle Insights liefern. Aus den von den Seminarteilnehmenden ausgefüllten Beurteilungsbögen lässt sich per KI und Textanalyse ein Stimmungsbild ermitteln, etwa auch im Hinblick auf die Passung zwischen den Inhalten und der Wissensvermittlung einerseits und dem Weiterbildungsbedarf der Mitarbeitenden andererseits. So decken Arbeitgeber Verbesserungspotenzial in der Personalentwicklung auf und können den Mitarbeitenden künftig noch passgenauere Weiterbildungsangebote anbieten.

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