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13/03/2023
49-Euro-Ticket
13/03/2023
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49-Euro-Ticket kommt: steuerliche Behandlung für Arbeitgeber

Schon bald ist es so weit: Ab dem 3. April 2023 wird das von vielen Pendlern langersehnte 49-Euro-Ticket im Vorverkauf erhältlich sein. Inhaber des Tickets können ab dem 1. Mai 2023 ganz Deutschland bereisen – und das für nur 49 Euro monatlich. Dieser Beitrag zeigt, wie das Deutschland-Ticket funktioniert und was Arbeitgeber zur Umsetzung als Jobticket wissen sollten.

Was ist das 49-Euro-Ticket?

Das 49-Euro-Ticket (auch: Deutschland-Ticket oder D-Ticket) soll den ÖPNV durch den günstigen Anschaffungspreis attraktiver machen. Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:

  • Die Kosten liegen monatlich bei 49 Euro.
  • Im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket aus dem vergangenen Jahr kaufen Berechtigte das Ticket nicht Monat für Monat neu am Automaten. Sie buchen ein Abonnement, das sich automatisch monatlich verlängert, solange es nicht gekündigt wird.
  • Ticketinhaber nutzen deutschlandweit alle Verkehrsmittel des ÖPNV und SPNV (Schienenpersonennahverkehr) teilnehmender Verkehrsunternehmen. Dazu gehören unter anderem Fahrten in der 2. Klasse in Regionalexpress und Regionalbahn, S-Bahnen, Straßen- und Stadtbahnen, U-Bahnen und Bussen. Je nach Region können sogar Fähren zum Deutschland-Ticket zählen.
  • Das 49-Euro-Ticket umfasst allerdings weder den Fernverkehr noch den Reisebusverkehr.

Das Deutschland-Ticket ist nicht nur für Urlauber eine spannende Option – auch und gerade Pendler profitieren von dem vergünstigten Ticket. Ein klassisches Monatsticket ist in der Regel deutlich teurer.

Wie sich das 49-Euro-Ticket entwickelte

Um die Verbraucher von den gestiegenen Preisen zu entlasten, schuf die Bundesregierung im Sommer 2022 das sogenannte 9-Euro-Ticket für den Zeitraum von Juni bis August. Schnell begann ein regelrechter Run auf die günstigen ÖPNV-Tickets, mit denen für nur 9 Euro im Monat ganz Deutschland bereist werden konnte.

Die Bundesregierung erkannte das Potenzial des vergünstigten Tickets für den Ausbau des ÖPNV und die Entlastung der Autobahnen. So nahm sie zum Ende des 9-Euro-Tickets Verhandlungen über ein Deutschland-Ticket auf. Schließlich kamen die Regierungsmitglieder zu der Einigung, das vergünstigte ÖPNV-Deutschland-Ticket als 49-Euro-Ticket ab Mai 2023 einzuführen.

Die Finanzierung ist aktuell bis zum Jahr 2025 gesichert. Bund und Länder leisten jeweils Zuschüsse, um die verbilligten D-Tickets anbieten zu können. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass sich der Preis langfristig (über 2025 hinaus) erhöhen wird.

So funktioniert das Deutschland-Ticket

Das D-Ticket ist als Abonnement konzipiert. Der Nutzer meldet sich einmalig dafür an. Es verlängert sich dann ohne erneute Aktion automatisch von Monat zu Monat und behält so seine Gültigkeit.

Grundsätzlich handelt es sich um ein Online-Ticket. Die Nutzer erhalten einen QR-Code, den die Kontrolleure im Zug abscannen können, um die Gültigkeit zu überprüfen. Allerdings kann es Verkehrsverbünde geben, die diesen Code noch nicht verarbeiten können. Für diesen Fall sind alternativ auch Papiernachweise oder die Übertragung des 49-Euro-Tickets auf bestehende Bahnkarten aus Plastik angedacht. Es ist besonders anfangs damit zu rechnen, dass nicht alle ÖPNV- und SPNV-Anbieter die technischen Voraussetzungen ad hoc umsetzen können.

Rabattiertes Jobticket: Extra-Nachlass bei Kostenübernahme

Das Deutschland-Ticket ist eine interessante Alternative zum klassischen Jobticket. Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern wie bisher die Kosten ganz oder teilweise erstatten. Die Bundesregierung setzt gezielt Anreize für Arbeitgeber, das 49-Euro-Ticket als Jobticket anzubieten. Übernimmt der Arbeitgeber wenigstens 25 Prozent der Kosten, zahlen Bund und Länder weitere 5 Prozent des Tickets.

Für den Arbeitnehmer wäre das Ticket dadurch um 30 Prozent günstiger und würde nur noch 34,30 Euro kosten. So wird der ÖPNV gerade in Zeiten steigender Energiepreise noch attraktiver für viele Arbeitnehmer. Es steht Arbeitgebern natürlich frei, auch mehr als 25 Prozent der Kosten zu übernehmen oder das Deutschland-Ticket sogar vollständig zu zahlen.

Bestehende Jobticket-Verträge: Wie läuft die Umsetzung?

Viele Arbeitgeber fragen sich jetzt, wie sie vorhandene Jobticket-Verträge auf das 49-Euro-Ticket umstellen können. Tatsächlich müssen sie im Regelfall überhaupt nichts unternehmen. Die Verkehrsverbünde fürchten eine Schwemme von zu beantwortenden Anfragen seitens der Arbeitgeber. Deshalb haben sie teilweise bereits angekündigt, sich selbst mit ihren Vertragskunden in Verbindung zu setzen. Unternehmen müssen also keine Maßnahmen ergreifen.

Versteuerung des Fahrtkostenzuschusses zum 49-Euro-Ticket

Aktuell gibt es noch keine klare Aussage dazu, ob der Fahrtkostenzuschuss des Arbeitgebers zum 49-Euro-Ticket steuerfrei erfolgen kann. In Anlehnung an die steuerliche Behandlung des 9-Euro-Tickets im vergangenen Jahr ist es wahrscheinlich, dass Arbeitgeber steuerfreie Zuschüsse gewähren können. Dies ist jedoch im Detail zu prüfen.

Der Fiskus hält Zuschüsse steuerfrei, wenn sie sich auf Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr beziehen. Das 49-Euro-Ticket ist zwar grundsätzlich für ganz Deutschland nutzbar. Da jedoch beispielsweise Angebote des Personenfernverkehrs wie ICEs ausgenommen sind, stellt das D-Ticket ähnlich wie das bisherige klassische Jobticket eher auf die regionale Mobilität ab. Experten gehen deshalb davon aus, dass das 49-Euro-Ticket analog zum Jobticket steuerfrei bezuschusst werden darf. Das soll auch gelten, wenn ein Beschäftigter sein D-Ticket für Fahrten in ganz Deutschland nutzt.

Arbeitgeber sollten allerdings auf die Anpassung der Zuschusshöhe achten. War das bisherige Monatsticket nämlich teurer als 49 Euro, könnte der Zuschuss ohne Veränderung höher sein als das Deutschland-Ticket. In der Folge könnte steuerpflichtiger Arbeitslohn entstehen. Es dürfte jedoch unschädlich sein, wenn der Zuschuss kurzzeitig zu hoch ist, sofern er die tatsächlichen Aufwendungen in der Jahresbetrachtung nicht übersteigt. Eine ähnliche Regelung gab es im vergangenen Jahr in Bezug auf die Versteuerung von Zuschüssen zum 9-Euro-Ticket.

 

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