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Retention Management

Die Mitarbeiterbindung ist ein entscheidender Faktor für die Produktivität und den Erfolg eines Unternehmens. Um die Mitarbeiter langfristig zu motivieren und einem Fachkräftemangel vorzubeugen, ist ein strategisches Retention Management unverzichtbar.

Was bedeutet Retention Management?

Die Rekrutierung und Einarbeitung von neuen Mitarbeitern ist für Unternehmen mit Kosten und einem gewissen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Umso wichtiger ist es, Mitarbeiter möglichst langfristig im Betrieb zu halten. Retention bedeutet übersetzt Aufrechterhaltung oder Beibehaltung und bezeichnet die Bindung der Mitarbeiter an ein Unternehmen. Mit dem Retention Management können Arbeitgeber gezielt positive Anreize schaffen und strategische Maßnahmen entwickeln, damit qualifizierte, talentierte und leistungsbereite Angestellte in der Firma verbleiben. Die Umsetzung erfolgt durch die Human Resources Abteilung, die je nach Bedarf Programme mit geeigneten Maßnahmen für einzelne Mitarbeiter oder die gesamte Belegschaft ausarbeitet.

Warum die Mitarbeiterbindung so wichtig ist

Zahlen des Gallup Engagement Index machen deutlich, dass rund zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer (2020) „Dienst nach Vorschrift“ machen und 15 Prozent bereits innerlich gekündigt haben. Mitarbeiter, die unzufrieden sind und nur wenig Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber empfinden, können keine volle Leistung bringen, was sich negativ auf den gesamten Unternehmenserfolg auswirkt. Zudem sind unmotivierte Arbeitnehmer eher dazu bereit, zu kündigen. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass zufriedene Mitarbeiter weniger häufig den Job wechseln sowie motivierter und engagierter sind. Ziel und Zweck des Retention Management ist es, eine Arbeitsumgebung mit positiven Anreizen zu schaffen, die die Motivation, Produktivität und Identifikation des Mitarbeiters mit dem Unternehmen fördert. Indem Unternehmen insbesondere Leistungsträger, Spezialisten und Angestellte in wichtigen Funktionen langfristig an sich binden, sichern sie wichtiges Fachwissen und vermeiden eine hohe Fluktuationsrate. Das ist vor allem für Unternehmen sinnvoll und lohnenswert, die sich mit einem erhöhten Fachkräftemangel konfrontiert sehen. Für sie ist es besonders wichtig, Mitarbeiter in Führungs- und Schlüsselpositionen möglichst lange zu halten. Nicht zuletzt beeinflusst ein erfolgreich umgesetztes Retention Management mit einer hohen Arbeitnehmerzufriedenheit die Außenwahrnehmung des Unternehmens als Arbeitgeber und weckt Interesse bei potenziellen neuen Kandidaten.

Voraussetzungen für ein erfolgreiches Retention Management

Um das Retention Management im Unternehmen erfolgreich umzusetzen, sind Vorgesetzte unerlässlich, die sich für den Mitarbeiter als Mensch interessieren und ihm die Chance geben, sich in seinem Arbeitsplatz voll zu entfalten. Dem geht ein authentisches Employer Branding voraus, das auf klaren Botschaften basiert, ohne jedoch falsche Versprechen zu machen. Arbeitgeber sollten sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, mit welchen Vorzügen sie bei Nachwuchsfachkräften punkten können. Diese sollten mit der Unternehmenskultur und -philosophie sowie den eigenen Zielen im Einklang stehen. Ein strukturiertes Onboarding trägt im Anschluss dazu bei, neue Mitarbeiter systematisch ins Unternehmen zu holen, sie mit der Unternehmensstruktur und -kultur, wichtigen Informationen und üblichen Prozessen bekannt zu machen.

Wie funktioniert die strategische Mitarbeiterbindung?

Die Bindung der Mitarbeiter lässt sich mit einem strategischen Retention Management auf drei Ebenen umsetzen. Gemäß der Zwei-Faktor-Theorie von Frederick Hertzberg sind neben dem Gehalt und geldwerten Vorteilen sogenannte Motivatoren für die Motivation der Mitarbeiter entscheidend, wie etwa Lob, Anerkennung oder das Übernehmen von Verantwortung. Tatsächlich sind materielle Anreize zwar wichtig, aber weniger nachhaltig als emotionale und immaterielle Faktoren, die die Mitarbeitermotivation sowie das Vertrauen in und den Spaß an der Arbeit fördern. Zu unterscheiden sind in diesem Zusammenhang Maßnahmen zur emotionalen, kalkulativen und qualifikationsorientierten Mitarbeiterbindung. Wichtig ist zum Beispiel eine positive Arbeitsatmosphäre und die Möglichkeit, dass Mitarbeiter Handlungsfreiräume erhalten und mehr Verantwortung übernehmen. Arbeitgeber signalisieren auf diese Weise, dass sie Vertrauen in ihre Mitarbeiter haben, eigene Entscheidungen zu treffen. Mit sogenannten Incentives, die aus monetären Zuwendungen, Sachprämien oder immateriellen Leistungen bestehen, können Unternehmen ihre Mitarbeiter zusätzlich motivieren. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Bonus oder Prämie
  • Gehaltserhöhung
  • Dienstwagen, -Smartphone oder -Tablet
  • Firmenrabatte
  • Weiterbildung
  • Beförderungsmaßnahmen
  • Remote Work
  • flexible Arbeitszeitmodelle
  • betriebliche Altersvorsorge
  • Urlaubsgeld
  • Essensgutscheine
  • Kinderbetreuung
  • Firmen- oder Team-Events

Eine besondere Rolle bei Mitarbeitermotivation spielen zudem regelmäßiges Feedback und Mitarbeitergespräche, in denen Führungskräfte mit den Angestellten ihre Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse und Ziele besprechen, sodass sich die Mitarbeiter ernst genommen fühlen. Lob und Anerkennung sind zusätzlich wertschätzende Maßnahmen, die die intrinsische Motivation steigern und langfristig die Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessern können.

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung auf einen Blick

Abhängig von der Art der Mitarbeiterbindung, sind folgende grundlegende Maßnahmen im Rahmen des Retention Managements möglich:

Emotionale Mitarbeiterbindung

  • Mitgestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten
  • eigenverantwortliches Arbeiten und Handlungsfreiräume
  • Möglichkeit zur Selbstverwirklichung
  • gutes Betriebs-, Team- und Arbeitsklima
  • agile Arbeitsmethoden
  • wertebasierte Unternehmenskultur (Mitarbeiter fördern und respektieren)

Kalkulative Mitarbeiterbindung

  • Möglichkeit eines Sabbaticals
  • flexible Arbeitszeitmodelle
  • Angebote für optimale Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Fringe Benefits, z.B. Firmenwagen, Sport- und Freizeitangebote, Betriebskindergarten

Qualifikationsorientierte Mitarbeiterbindung

  • Nachwuchs- und Förderprogramme
  • Weiterbildungsmöglichkeiten oder Laufbahnberatung
  • Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten

Retention Management in 4 Schritten umsetzen: Das ist zu beachten

Um die Mitarbeiterbindung im Unternehmen zu stärken, gilt es zunächst den Ist-Zustand zu analysieren. In Form von Mitarbeiterbefragungen oder -gesprächen können Arbeitgeber auswerten, was sich ihre Angestellten wünschen. Offboarding-Gespräche von Mitarbeitern, die ausgeschieden sind, geben ebenfalls Aufschluss darüber, wo gegebenenfalls Handlungsbedarf besteht. Besonders wichtig ist die Rückmeldung von Fach- und Führungskräften sowie Mitarbeitern auf Schlüsselpositionen. An die Auswertung des Status-quo folgt die Entwicklung einer Strategie, wobei konkrete Ziele zu formulieren sind. Erst wenn diese fest stehen, werden geeignete Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ergriffen. Diese sollten individuell an die jeweiligen Mitarbeiter angepasst werden. Betreuungsangebote sind etwa an Angestellte mit Kindern zu richten. Ein Tankgutschein für Mitarbeiter, die kein Auto haben, ist dagegen weniger sinnvoll. Wichtig ist, dass die Maßnahmen nachhaltig ausgerichtet und in einen wertschätzenden Gesamtkontext eingebettet sind. Abschließend gilt es zu überprüfen, ob die umgesetzten Maßnahmen ihren gewünschten Effekt erzielt haben. Das gelingt zum Beispiel, indem Feedback von bestehenden und ehemaligen Mitarbeitern sowie Kunden eingeholt wird.

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