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20/06/2022
Erfolgreiche Teamentwicklung
20/06/2022
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Erfolgreiche Teamentwicklung: Phasen, Maßnahmen, Beispiele

Viele gute Einzelkönner und Mitarbeitende mit Fachwissen sind wichtig, aber erst effizientes Teamwork macht den Erfolg eines Unternehmens aus. Schlecht organisierte Teams verlangsamen den Workflow und richten im schlimmsten Fall sogar langzeitigen Schaden an. Für eine sinnvolle Teamkooperation ist deshalb eine strukturierte und gut durchdachte Teamentwicklungsstrategie unerlässlich.

Was ist unter Teamentwicklung zu verstehen?

Als Teamentwicklung bezeichnet man alle Prozesse, die ein Team durchläuft, um die eigenen Strukturen, Abläufe und Arbeitsweisen zu entwickeln und optimieren. Die Teamentwicklung läuft in der Regel in mehreren Phasen ab, in der sich die Mitarbeitenden zu einem Team formen und sich selbst organisieren, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Langzeitdenken ist hierbei die Devise.

Die Teamentwicklung ist also nicht eine einmalige Maßnahme, sondern ein sich entwickelnder Prozess, der so gesteuert wird, dass die Zusammenarbeit und die Beziehungen der einzelnen Teammitglieder untereinander gefördert und optimiert werden. Das Ziel der Teamentwicklung ist logischerweise die Steigerung der Produktivität des Teams, damit die Effizienz und der wirtschaftliche Erfolg des gesamten Unternehmens gesteigert werden können. Teamentwicklungsmaßnahmen sind zu bestimmten Anlässen und in verschiedenen Situationen sinnvoll, zum Beispiel:

  • Zusammenstellung eines neuen Teams
  • bestehendes Team erhält neuen Aufgabenbereich
  • Ausscheiden von Teammitgliedern oder Erweiterung durch neue Mitarbeitende
  • Konflikte und Kommunikationsprobleme innerhalb eines Teams
  • fehlende Regeln und Strukturen im Team
  • Leistungsminderung des Teams
  • Weiterentwicklung des Teams

Warum sind Teamentwicklungsmaßnahmen so wichtig?

Die moderne Arbeitswelt ist unter anderem infolge der zunehmenden Digitalisierung nicht nur deutlich schnelllebiger, sondern befindet sich permanent im Wandel. Oftmals kommen Teams nur temporär für ein Projekt zusammen und werden anschließend wieder aufgelöst (agile Projektarbeit). Und auch länger bestehende Teams sind einer gewissen Dynamik unterworfen, etwa durch eine höhere Fluktuationsrate: Mitarbeitende wechseln den Job und verlassen das Team, während die Gruppe durch personale Neuzugänge erweitert wird. Insbesondere bei neu gebildeten Teams ist das Risiko groß, dass die einzelnen Mitglieder nicht effektiv zusammenarbeiten. So kann es passieren, dass Zugehörigkeiten und Verantwortlichkeiten nicht eindeutig geklärt sind oder Absprachen fehlen.

In der Folge kommt es zu Verzögerungen im Prozessablauf oder Aufgaben werden doppelt bzw. gar nicht bearbeitet und müssen im schlimmsten Fall nachgebessert oder neu ausgearbeitet werden. Langfristig leiden in derart dysfunktionalen Teams die Mitarbeitermotivation, die Qualität der Arbeitsergebnisse und das Arbeitsklima. Umso wichtiger ist eine konstante Teamentwicklung, die inzwischen wesentlicher Bestandteil des Human Resource Management ist. Im besten Fall bilden die einzelnen Teammitglieder eine geschlossene Einheit, damit auf lange Sicht Vorteile auf Seite des Unternehmens und der Mitarbeitenden entstehen.

Vorteile für Arbeitgeber

  • bessere Abstimmung der Teams untereinander
  • Kostensenkung aufgrund optimierter Prozessabläufe
  • gesteigerte Qualität der Arbeitsergebnisse
  • Reduktion von doppelt erledigter Arbeit oder fehlender Arbeitsleistung
  • schneller auf veränderte Anforderungen, z.B. von Kunden, reagieren
  • höhere Produktinnovations- und Prozessrate
  • auftretende Probleme werden schneller gelöst
  • weniger Konflikte und dadurch entstehende Kosten
  • Verminderung von Abwesenheits- und Fluktuationsrate

Vorteile für Arbeitnehmende

  • Steigerung von Arbeitsmotivation und Produktivität
  • bessere Arbeitsbedingungen
  • erhöhte Arbeitszufriedenheit
  • erweiterte Handlungs- und Entscheidungsspielräume
  • bessere Arbeitsklima

Ziele der Teamentwicklung und Teamarbeit

Primäres und langfristiges Ziel erfolgreicher Teamentwicklung ist es, die Zusammenarbeit, Effizienz und Produktivität des Teams zu steigern und damit schließlich ebenfalls den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg. Um das zu erreichen, lassen sich bei der Teamentwicklung weitere Zwischenziele setzen und herausarbeiten, die die Teamarbeit insgesamt und die Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder verbessern, wie zum Beispiel:

  • Stärken und Schwächen der einzelnen Teammitglieder erkennen
  • Aufgaben und Zuständigkeiten definieren und zuweisen
  • Rollen und Funktionen der Teammitglieder klären
  • Kommunikation der Teammitglieder untereinander und nach außen verbessern
  • Arbeitsabläufe und Prozesse optimieren
  • soziale Kompetenzen der Teammitglieder fördern
  • Probleme auf fachlicher und persönlicher Ebene gemeinsam erkennen und bewältigen
  • externe und interne Schnittstellen optimieren

Die fünf Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman

Die Teamentwicklung verläuft in der Regel innerhalb von vier bis fünf Phasen, die Bruce Tuckman in den 1960er-Jahren entwickelt hat. Abhängig von der jeweiligen Gruppendynamik können die einzelnen Phasen wiederholt oder einige Entwicklungsschritte entsprechend angepasst werden:

  1. Formierung (Forming, Orientierungsphase)
  2. Konfrontation (Storming, Konfrontationsphase)
  3. Konsolidierung (Norming, Organisationsphase)
  4. Ausführung (Performing, Leistungsphase)
  5. Auflösung (Adjouring, Auflösungsphase)

In der Orientierungsphase kommt es zum ersten Kontakt: Das wird zusammengestellt und die einzelnen Mitglieder lernen sich kennen. Hinsichtlich Fachwissen und Kompetenzen der jeweiligen Teammitglieder findet eine erste Rollenverteilung statt und Aufgaben werden definiert. Wichtig ist, in dieser ersten Phase das gegenseitige Vertrauen zu fördern und zunächst mit leicht umsetzbaren Aufgaben für baldige Erfolge des Teams zu sorgen, um die Motivation zu stärken.

Nach dieser Eingewöhnungszeit treten in der Konfrontationsphase meistens die ersten Konflikte und Probleme auf. Es ist möglich, dass Zuständigkeiten noch nicht genau geklärt sind und überprüft werden müssen. Gegebenenfalls können Rollen und Aufgaben neu verteilt werden. Auch ein Machtgerangel zwischen den Teammitgliedern ist nicht ungewöhnlich. Entscheidend ist, bestehende Konflikte offen anzusprechen und konstruktiv anzugehen.

In der Organisationsphase werden die Aufgabenbereiche, Regeln und Methoden abschließend festgelegt. Die Teammitglieder kennen sich inzwischen besser und wissen, wie die anderen ticken. Kommt es in dieser Phase zu Konflikten und Konfrontationen zwischen einzelnen Mitgliedern, ist das Team jetzt in der Lage, durch Kommunikation und Kooperation gemeinsam eine Lösung anzustreben.

Die Leistungsphase ist die (vorerst) letzte Phase und der Fokus liegt auf der tatsächlichen und reibungslosen Ausführung der Arbeitsaufgaben. Für gewöhnlich hat das Team in dieser Phase einen hohen Grad an Selbstorganisation erreicht und benötigt keine Anweisungen oder Eingriffe durch das Management, um selbstständig als Team zu arbeiten. Zu erledigende Aufgaben werden konstruktiv und kooperativ innerhalb des Teams bewältigt, Entscheidungen eigenständig getroffen und die Zielorientierung eigenständig kontrolliert.

Die fünf Phasen nach Tuckman beziehen sich auf die Neugründung von Teams, weshalb bei temporär gebildeten Teams zum Schluss eine Auflösungsphase sinnvoll ist, die einer abschließenden Einschätzung und Reflexion dient. Das Team kann vor der Beendigung der Teamarbeit Bilanz ziehen und die gemeinsame Arbeit schließlich bei einem Teamevent „ausklingen“ lassen.

Teamentwicklungsmaßnahmen sorgen für guten Zusammenhalt

Erfolgreiche Teamarbeit und Teamentwicklung funktioniert nur dann, wenn alle Mitglieder bereit sind, ein gemeinsames Ziel zu erreichen und Verantwortung für das Team zu übernehmen. Ein gutes Team zeichnet sich zudem dadurch aus, dass es neben einem klar formulierten Ziel auch eine eindeutige Rollenverteilung sowie verbindliche Teamregeln gibt, eine offene Kommunikation herrscht und die einzelnen Teammitglieder konfliktfähig sind und Leistungsbereitschaft zeigen. Arbeitgeber stehen hierbei vor der Aufgabe, ein Team so zu zusammenzustellen, dass sich die einzelnen Teammitglieder mit ihren Kompetenzen gegenseitig ergänzen. Nicht zuletzt ist auch eine gute Teamführung entscheidend.

Im Mittelpunkt der Teamentwicklung stehen jedoch stets die zwischenmenschlichen Beziehungen. Damit Teams überhaupt gut zusammenarbeiten, bildet gegenseitiges Vertrauen die Grundlage. Um den Teamzusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, bieten sich je nach Branche und Arbeitgeber unterschiedliche Teamentwicklungsmaßnahmen an, wie zum Beispiel:

  • Teambuildingworkshops
  • Teamstrategietage
  • Klausurtagungen
  • Zielworkshops
  • Outdoor-Trainings
  • Teamevents
  • gemeinsame Ausflüge
  • Teambuilding-Spiele, z.B. Tower of Power, Eierfall, Spinnennetz oder Gordischer Knoten

Mit einer gut geplanten Teamentwicklung und in einem gut geführten Team ist es möglich, Absprachen leichter zu treffen, Arbeitsschritte zu koordinieren, Ergebnisse leichter zu prüfen, auftretende Probleme effizienter zu lösen und schneller auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Darüber hinaus erweitert Teamarbeit die Handlungs- und Entscheidungsspielräume der einzelnen Teammitglieder und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Motivation, was sich wiederum in einer positiv wahrgenommenen Unternehmenskultur niederschlägt.

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