Auch HR-Abteilungen stehen im Jahr 2020 durch die Pandemie vor unerwarteten Herausforderungen, die das Jahr bestimmt haben. Jetzt gilt es, 2021 wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Gute und innovative Ideen zur digitalen Zusammenarbeit und zum Talentmanagement bleiben gefragt.
Wer Ende 2019 Prognosen für beispielsweise geplante Ausgaben im Unternehmen abgab, konnte nicht wissen, dass eine Pandemie alles über den Haufen werfen würde. Die Leipziger Buchmesse fiel im März als erste Großveranstaltung dem Virus zum Opfer und danach wurden im Laufe des Jahres tausende weitere Events abgesagt – auch fast alle HR-Messen. Gleichzeitig begann die Flucht aus den Büros ins Homeoffice. Seit November ist die zweite Welle nun voll im Rollen, aber immerhin haben nun Impfstoffe der deutschen Forscher von Curevac und Biontech sowie zahlreiche andere internationale Initiativen erfolgreiche Tests bestanden.
Human Resources in der Krise
Ein turbulentes Jahr also, in dem sich Human Resources in einer Krisensituation bewähren musste. Die Personalverantwortlichen haben meistens schnell Lösungen gefunden. Audio- und Videokonferenzen sind an die Stelle persönlicher Gespräche getreten. Das bedeutet einen harten Bruch, denn Personalverantwortliche kümmern sich um Menschen und achten auf Signale. Die Arbeit rein aus dem Homeoffice schien deswegen vor einem Jahr noch undenkbar. Mittlerweile haben sich nun die meisten HR-Experten erfolgreich auf die neue Situation eingestellt.
Die Ausgabenprognose 2019 – Vorhersage und Realität
Wir haben Ende 2019 Unternehmen zu den für 2020 geplanten Budgets für das Human-Ressource-Management befragt. Die Themen HR-Software und Digitalisierung, Employer Branding und Personalmarketing sowie die Personalentwicklung und das Talentmanagement standen dabei im Vordergrund. Schon jetzt ist klar, dass sich die Gewichte deutlich hin zur Digitalisierung verschoben haben. Dabei ist auch das Recruiting ein Thema, das in bestimmten Branchen hoch priorisiert ist, wie beispielsweise im Bausektor oder in der Pharmaindustrie. Dagegen ist das Recruiting in vielen anderen Branchen aktuell weniger wichtig, da leider Personalabbau aufgrund fehlender Aufträge und Kurzarbeit auf der Tagesordnung steht.
Digital zu arbeiten, ist heute fast unumgänglich. In gewisser Weise hat die Krise schon bis jetzt als Katalysator gewirkt. Das wird sich mittelfristig positiv auf die Effizienz der Personalarbeit auswirken. In Punkto Produktivität gibt es in Bezug auf „Homeoffice“ allerdings geteilte Meinungen: Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts sehen deutsche Unternehmen im Gegensatz zu deren Mitarbeitern das vermehrte Homeoffice als Produktivitätshemmer: Fast ein Drittel (30,4 Prozent) sehen die unveränderte produktive Arbeit ihrer Mitarbeiter von Zuhause. Rund 27 Prozent bemerken allerdings, dass die Arbeit von Zuhause viele Prozesse langsamer werden lässt.
Vorteil Digital im Personalmanagement
Die Digitalisierung bringt viele Vorteile. Digitales HR umfasst soziale, mobile, Analyse- und Cloud-Technologien, um die HR-Funktion effizienter, effektiver und vernetzter zu gestalten. Es sind aber nicht nur die neuen Technologien, die digitales HR ausmachen. Die digitale Personalabteilung sollte auch Kultur, Talent, Struktur und Prozesse aufeinander abstimmen, um Effizienz und Innovation in Einklang zu bringen.
Neue Prioritäten im HR setzen
Im kommenden Jahr wird sich allmählich eine andere neue Normalität etablieren. Es wird für Personalverantwortliche darauf ankommen, neue digitale Kompetenzen aufzubauen und ein Design für die Arbeitswelt der Zukunft zu entwerfen. Ebenso wichtig scheint es derzeit, die Kosteneffizienz zu stärken und das Talentmanagement in neue Bahnen zu lenken. Persönlicher Kontakt und sei es per Videochat, aber auch Digital-Konzepte für Events sowie sinnvolle Remote-Work-Konzepte können helfen, die Attraktivität eines Unternehmens zu erhöhen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu stärken. Es kann nicht oft genug betont werden, dass bei allen technischen Möglichkeiten der Mensch im Mittelpunkt der Personalarbeit bleibt. Persönliche Nachfragen und kurze Umfragen zur Befindlichkeit und zur Gesundheit spielen eine wichtige Rolle.
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