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27/07/2022
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Zeit für eine berufliche Veränderung: wie eine Standortbestimmung helfen kann

Eine berufliche Standortbestimmung hilft, eine klare Vision von der gewünschten beruflichen Veränderung zu entwickeln, eigenes Potenzial zu erkennen sowie Prioritäten und Wünsche zu klären. Doch was muss man alles dabei beachten?

New Work und Standortbestimmung

Moritz ist Anwalt geworden. Genau wie sein Vater. Das war für ihn in jungen Jahren naheliegend und irgendwie schienen es seine Eltern von ihm zu erwarten. Allerdings stellte sich später heraus, dass er nicht die erforderliche Leidenschaft für die Probleme seiner Mandanten aufbringen kann. Er wünscht sich, mehr aus seinem (Berufs-)Leben zu machen, weiß aber nicht, wie er es angehen könnte.

Wie ihm geht es vielen Menschen, die mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden sind. New Work hat die Weichen gestellt, um einen beruflichen Wechsel noch leichter anzustreben – der aktuelle Fachkräftemangel hat die Chancen am Arbeitsmarkt zusätzlich verbessert. Doch wie überwindet man die innere Hemmschwelle, die mit einem Jobwechsel einhergeht?

Folgen der Unzufriedenheit im Beruf

Eine berufliche Sackgasse führt schnell zu Unzufriedenheit. Egal ob es am falschen Beruf liegt, an mangelnden beruflichen Aufstiegschancen oder unangenehmen Kollegen: Fehlt bei der Arbeit der Spaß oder sieht der Arbeitnehmer keinen Sinn in seiner Tätigkeit, kann er sein Potenzial nicht ausschöpfen und hat das Gefühl, seine Zeit zu verschwenden. Im schlimmsten Fall führt eine solche Situation zu dauerhaftem Stress, aus dem schließlich sogar gesundheitliche Probleme bis hin zum Burnout entstehen können.

Drei Wege aus der Unzufriedenheit

Macht sich im beruflichen Umfeld Unzufriedenheit breit, fangen viele Menschen an zu grübeln. Man liegt nachts wach und wälzt die Vor- und Nachteile eines Jobwechsels, sucht nach Möglichkeiten, besser mit den Kollegen oder mit einer zu hohen Arbeitsbelastung klarzukommen. Am Ende des Tages läuft es jedoch immer auf dieselben drei Wahlmöglichkeiten hinaus:

#1 Alles bleibt beim Alten

Wohl die Mehrzahl der Betroffenen entscheidet sich für die vermeintlich bequemste Lösung – sie lassen einfach alles, wie es ist. So müssen sie nichts verändern und können in gewohnten Mustern verharren. Auf lange Sicht wird die Unzufriedenheit allerdings nicht verschwinden, sondern sich immer weiter manifestieren oder ins Gegenteil umschlagen – in völlige Gleichgültigkeit.

#2 An der inneren Einstellung arbeiten

Wer sich eine Weile über einen unliebsamen Kollegen ärgert, nimmt irgendwann jede noch so kleine Kleinigkeit zum Anlass, die Wut zu potenzieren. Das geht so weit, dass dem Betroffenen jede Freude an der eigenen Arbeit verloren geht. In solchen Situationen, in denen uns negative Gedanken beherrschen, kann es helfen, an der eigenen Einstellung zu arbeiten. Die positiven Seiten des Kollegen, einer Aufgabe oder des Unternehmens bewusst wahrzunehmen, verändert nicht nur den Blick auf diesen einen Aspekt, sondern auf die gesamte Arbeit und sogar das Privatleben. Alleine durch eine Veränderung der eigenen Einstellung kann eine vermeintlich verfahrene berufliche Situation gelockert werden.

#3 Die äußeren Umstände verändern

Kann sich ein Arbeitnehmer mit seinem aktuellen Job nicht mehr arrangieren, lassen sich außerdem die äußeren Umstände beeinflussen. Er kann einen mobbenden Chef nicht einfach loswerden. Aber er kann sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Auch eine Umschulung, eine neue Stadt oder nur ein neues Team infolge einer internen Versetzung helfen, die Gefühle wieder in die richtige Bahn zu lenken. Und sogar kleine Veränderungen, etwa eine Anpassung der Arbeitszeit, bewirken bereits viel.

Wie sieht der richtige Weg aus?

Die Betroffenen können sich jedoch oft nicht entscheiden, welchen dieser drei Wege sie beschreiten sollen. Denn sie wissen zwar, dass sie unzufrieden sind, haben aber auch keine Idealvorstellung von Ihrem Berufsleben. Deshalb sollte eine Standortbestimmung stets den Beginn eines solchen Veränderungsprozesses markieren.

Dies hängt auch damit zusammen, dass Arbeitnehmern heute ganz andere Werte wichtig sind als noch vor 20 oder 30 Jahren. Wo früher eine gute und faire Bezahlung sowie eine hohe Arbeitsplatzsicherheit im Vordergrund standen, suchen viele heute mehr nach Werten wie:

  • Autonomie und Selbstverantwortung
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Teamwork, aber auch Freiraum für die persönliche Entfaltung
  • kreative Ansätze
  • Sinnstiftung

Sie möchten nicht nur stupide ihre Arbeit wie am Fließband erledigen, sondern ihre Stärken nutzen, um etwas zu bewegen und abends nach Feierabend ein gutes Gefühl haben.

Standortbestimmung: Was würden Sie verändern, wenn Sie könnten?

Eine berufliche Standortbestimmung hilft, eine klare Vision von der gewünschten Karriere zu entwickeln. Diese muss nicht zwingend mit einem Aufstieg verbunden sein – auch horizontale Veränderungen, selbst Kleinigkeiten, können bereits das Zünglein an der Waage darstellen.

Um eine Standortbestimmung selbst durchzuführen, sollten Arbeitnehmer Fragen wie die folgenden für sich beantworten:

  • Welche Eigenschaften würden andere als Ihre größten Stärken einschätzen?
  • Wenn Sie Ihr persönliches Team aus Kollegen zusammenstellen könnten – wer wäre dabei?
  • Wie muss eine Aufgabe oder Tätigkeit beschaffen sein, damit sie bei Ihnen Leidenschaft und Faszination weckt?
  • Wie sähe Ihre berufliche Situation aus, wenn Sie finanziell unabhängig wären?
  • Welche Veränderungen wünschen Sie sich in Ihrem beruflichen Umfeld, etwa im Hinblick auf Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatz?
  • Unter welchen Umständen können Sie Ihre beste Leistung abrufen?
  • Wenn Sie Ihren Karriereweg selbst bestimmten könnten, wie würde er aussehen?

Die Antworten auf diese Fragen liefern zwar keinen vorgefertigten Weg, den der Betroffene direkt beschreiten kann. Aber sie helfen, die eigenen Prioritäten und Wünsche zu klären, neue Ziele zu entdecken und das eigene Potenzial zu erkennen.

Anstehende Veränderungen: Augen zu und durch?

Wer schon jahrelang für denselben Arbeitgeber oder im selben Job arbeitet, tut sich oft schwer damit, seine persönliche Hemmschwelle zu überwinden. Man unterschätzt jedoch den heilsamen Effekt, den es haben kann, eine Entscheidung endlich getroffen zu haben. Ein Wechsel des Arbeitsplatzes ist zunächst natürlich unkomfortabel. Der Arbeitnehmer muss sich auf neue Kollegen einstellen, den Chef kennenlernen und sich in komplexe Aufgaben einarbeiten. Im Endeffekt dauert diese Phase jedoch nur wenige Wochen bis Monate an – spätestens dann wird sich die Situation signifikant verbessern. Für viele tritt diese Erleichterung aber bereits dann ein, wenn sie sich für einen Weg entschieden haben.

Interessante Studien führte der US-amerikanische Ökonom Steven Levitt durch: Er fand heraus, dass Menschen selbst dann glücklicher als vorher sind, wenn sie ihre Entscheidung durch das Werfen einer Münze getroffen haben – einfach nur, weil sie nicht mehr über das „Was wäre wenn?“ nachdenken müssen.

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