Die gesetzlichen Pausenzeiten legen fest, wann Beschäftigte ihre Arbeit unterbrechen müssen, wie lange die Unterbrechung dauern soll und wer für die Einhaltung verantwortlich ist. Das Arbeitszeitgesetz schafft damit klare Vorgaben, um Gesundheitsschutz und rechtskonforme Arbeitsabläufe zu sichern.

Was sind gesetzliche Pausenzeiten?

Gesetzliche Pausenzeiten sind vorgeschriebene Arbeitsunterbrechungen, die Beschäftigte nach einer bestimmten Arbeitsdauer nehmen müssen. Sie dienen der Erholung und zählen nicht zur Arbeitszeit. Grundlage ist § 4 Arbeitszeitgesetz (ArbZG), der unabhängig von Branche oder Beschäftigungsart für alle Arbeitnehmenden gilt.

Definition der gesetzlichen Pausenzeiten nach dem Arbeitszeitgesetz 

Das Arbeitszeitgesetz schreibt vor, dass die Arbeit durch im Voraus feststehende Ruhepausen zu unterbrechen ist.

  • Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 bis zu 9 Stunden: mindestens 30 Minuten Pause.
  • Bei einer Arbeitszeit von mehr als 9 Stunden: mindestens 45 Minuten Pause.
  • Pausen dürfen in Abschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.

Diese Unterbrechungen müssen im Voraus festgelegt sein. Kurze Unterbrechungen, etwa durch Warten auf Maschinen oder Kunden, gelten nicht als Pause.

Was ist der Zweck der gesetzlichen Pausenregelung?

Pausen schützen die Gesundheit, verhindern Überlastung und fördern langfristig die Konzentrationsfähigkeit. Das Arbeitszeitgesetz versteht sie als Pflichtmaßnahme des Arbeitsschutzes.

Die Verantwortung für die richtige Einteilung liegt bei den Arbeitgebenden, die Einhaltung jedoch auch bei den Beschäftigten selbst.

Mitarbeitende machen Pause in der Büroküche – gesetzliche Pausenregelung im Unternehmen

Wie lange müssen gesetzliche Pausenzeiten in Deutschland dauern?

Die gesetzlichen Pausenzeiten in Deutschland richten sich nach der täglichen Arbeitsdauer. Unabhängig von Branche oder Tätigkeit müssen Beschäftigte ihre Arbeit unterbrechen, sobald sie länger als sechs Stunden arbeiten.

Wie lang ist die vorgeschriebene Pause laut Arbeitszeitgesetz?

Tägliche ArbeitszeitPflichtpause laut ArbZG
Bis 6 StundenKeine gesetzliche Pause
Mehr als 6, bis zu 9 StundenMindestens 30 Minuten
Mehr als 9 StundenMindestens 45 Minuten

Pausen müssen innerhalb der Arbeitszeit liegen und dürfen nicht an deren Anfang oder Ende verschoben werden. Sie sollen spätestens nach sechs Stunden Arbeitszeit beginnen.

Was gilt für Teilzeit und Schichtarbeit bei den gesetzlichen Pausenzeiten?

Auch Beschäftigte in Teilzeitarbeit sind zur Einhaltung der gesetzlichen Pausenzeiten verpflichtet, sobald ihre tägliche Arbeitszeit die Sechs-Stunden-Grenze überschreitet.

Bei Schichtarbeit müssen Pausen gleichmäßig und planbar integriert werden. Arbeitgebende haben die Pflicht, diese im Voraus festzulegen und sicherzustellen, dass sie tatsächlich genommen werden können.

Was ist der Unterschied zwischen Ruhepausen, Ruhezeiten und Arbeitsunterbrechungen?

In der Praxis werden Ruhepause, Ruhezeit und Arbeitsunterbrechung häufig verwechselt, rechtlich handelt es sich aber um klar voneinander abgegrenzte Begriffe. Wichtig ist, inwiefern die Zeit als Arbeitszeit zählt oder nicht.

Was ist eine Ruhepause?

Eine Ruhepause ist eine fest eingeplante Unterbrechung der Arbeitszeit, in der Beschäftigte frei über ihre Zeit verfügen können. Sie zählt nicht zur Arbeitszeit. Während dieser Zeit dürfen Arbeitgebende keine Arbeitsleistung verlangen oder anordnen.

Beispiel: Eine 30-minütige Mittagspause bei einer Acht-Stunden-Schicht.

Was bedeutet Ruhezeit?

Die Ruhezeit beschreibt die gesetzlich vorgeschriebene arbeitsfreie Zeit zwischen zwei Arbeitstagen. Diese beträgt mindestens elf Stunden, bevor die nächste Schicht beginnen darf. In Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben oder der Hotellerie kann sie ausnahmsweise auf zehn Stunden verkürzt werden, wenn ein Ausgleich erfolgt.

Wann gilt eine Arbeitsunterbrechung nicht als Pause?

Nicht jede Unterbrechung ist automatisch eine Pause. Wenn Mitarbeitende in dieser Zeit erreichbar bleiben oder bei Bedarf eingreifen müssen, etwa bei Maschinenüberwachung oder Bereitschaftsdienst, gilt die Unterbrechung weiterhin als Arbeitszeit.

Nur wenn sich Beschäftigte während der Pause frei bewegen und den Arbeitsplatz verlassen dürfen, befinden sie sich in einer echten Ruhepause.

Welche Ausnahmen und Sonderregelungen gelten bei gesetzlichen Pausenzeiten in Deutschland?

Die gesetzlichen Pausenzeiten in Deutschland gelten grundsätzlich für alle Arbeitnehmenden. Es gibt jedoch Ausnahmen und Sonderregelungen, die bestimmte Branchen, Altersgruppen oder Arbeitsmodelle betreffen.

Welche Sonderregeln gelten für Jugendliche nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz?

Jugendliche unter 18 Jahren unterliegen dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). Sie müssen spätestens nach viereinhalb Stunden Arbeit eine Pause einlegen:

  • Mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 4,5, bis zu 6 Stunden,
  • Mindestens 60 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden.

Diese Pausen müssen frühestens nach einer Stunde und spätestens nach viereinhalb Stunden beginnen.

Welche Sonderregelungen für Pausenzeiten gelten für Lkw-Fahrer?

Für Personen im Straßenverkehr gelten die Lenk- und Ruhezeiten nach der EU-Verordnung (EG) Nr. 561/2006. Nach spätestens viereinhalb Stunden Lenkzeit müssen Fahrerinnen und Fahrer mindestens 45 Minuten Pause machen, die in zwei Abschnitte (z. B. 15 + 30 Minuten) teilbar ist. Diese Regelung gilt vorrangig gegenüber den allgemeinen Pausenbestimmungen des Arbeitszeitgesetzes.

Wie sind Pausenzeiten in Schicht- und Bereitschaftsdiensten geregelt?

In Schichtbetrieben, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kann die Pausenregelung abweichen, wenn der Betrieb kontinuierlich aufrechterhalten werden muss. Pausen dürfen hier unterbrochen oder verschoben werden, solange die Gesamtpausenzeit eingehalten wird.

Für Bereitschaftsdienste gilt, dass die Zeit nur dann nicht als Arbeitszeit zählt, wenn Beschäftigte währenddessen frei über ihre Pause verfügen können.

Gibt es Ausnahmen bei Pausenzeiten für Notfälle oder unaufschiebbare Arbeiten?

Ja, bei unaufschiebbaren Arbeiten oder Notfällen, die das Wohl von Menschen, Tieren oder Anlagen gefährden würden, darf von den gesetzlichen Pausenzeiten vorübergehend abgewichen werden. Die ausgefallenen Pausen müssen zeitnah nachgeholt werden.

Ältere Frau liest während ihrer Pause ein Buch – gesetzliche Ruhezeiten einhalten

Welche Konsequenzen drohen bei Verstößen gegen gesetzliche Pausenzeiten in Deutschland?

Da das ArbZG dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten dient, gelten Verstöße als Ordnungswidrigkeit. Bei Verstößen gegen gesetzliche Pausenzeiten kann es zu Bußgeldern und arbeitsrechtlichen Konsequenzen kommen. 

Welche Folgen drohen für Arbeitgebende bei fehlenden Pausen?

Wenn Pausen zu kurz, zu spät oder gar nicht gewährt werden, handelt es sich um einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz.

  • Arbeitgebende können mit Bußgeldern bis zu 30.000 Euro belegt werden.
  • Bei wiederholten oder vorsätzlichen Verstößen drohen strafrechtliche Konsequenzen.
  • Arbeitsschutzbehörden und Aufsichtsämter können Kontrollen durchführen und entsprechende Nachweise anfordern.

Welche Konsequenzen drohen Beschäftigten bei Verstößen gegen gesetzliche Pausenzeiten?

Wenn Beschäftigte Pausen eigenmächtig auslassen oder falsche Arbeitszeiten dokumentieren, riskieren sie Abmahnungen oder im Wiederholungsfall eine Kündigung. Zudem entfällt bei Arbeitsunfällen in der nicht genehmigten Arbeitszeit der Versicherungsschutz über die gesetzliche Unfallversicherung.

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So planen und dokumentieren Sie Pausenzeiten rechtskonform 

Die korrekte Planung und Dokumentation der gesetzlichen Pausenzeiten sind für Arbeitgeber in Deutschland Pflicht. Vor allem bei Schichtarbeit, Teilzeit oder wechselnden Einsatzorten müssen Pausen strukturiert und nachvollziehbar geregelt sein.

Arbeitgebende sollten klare interne Richtlinien für Pausen festlegen, die sich am Arbeitszeitgesetz orientieren. Diese Punkte gelten als bewährte Praxis:

  • Pausen ab sechs Stunden Arbeitszeit verbindlich im Dienstplan eintragen
  • Pausenzeiten transparent kommunizieren (z. B. Aushang, Mitarbeiterhandbuch, Intranet)
  • Nachweise über genommene Pausen regelmäßig prüfen und archivieren
  • Beschäftigte auf ihre Pflichten hinweisen (Pausen müssen tatsächlich genommen werden)
  • Automatische Erinnerungen oder Systeme zur Zeiterfassung nutzen, um Verstöße zu vermeiden

Gesetzliche Pausenzeiten einfach, transparent und rechtskonform umsetzen

Eine systematische Planung, Dokumentation und digitale Verwaltung sorgen für Fairness, Entlastung und Vertrauen im Arbeitsalltag. Gleichzeitig schützt sie Unternehmen vor Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz und sichert den Erhalt gesunder Arbeitsbedingungen.

Ihre Vorteile mit Rexx Systems:

  • Automatische Prüfung und Einhaltung gesetzlicher Pausenzeiten
  • Digitale Zeiterfassung mit klaren Freigabe- und Dokumentationsprozessen
  • Transparente Übersicht für Human Resources, Führungskräfte und Mitarbeitende
  • Nachvollziehbare Einhaltung aller arbeitsrechtlichen Vorgaben

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Gesetzliche Pausenzeiten – Häufige Fragen und Antworten

Wie müssen gesetzliche Pausenzeiten in Deutschland dokumentiert werden?

Arbeitgebende müssen Arbeitszeiten gemäß Gesetz nachvollziehbar dokumentieren und zwei Jahre aufbewahren. Pausen können Teil dieser Aufzeichnung sein. Digitale Systeme wie Rexx Systems erleichtern die rechtskonforme Erfassung und Verwaltung.

Zählen Pausen zur Arbeitszeit?

Nein, gesetzliche Pausen zählen grundsätzlich nicht zur Arbeitszeit, da sie der Erholung dienen. Beschäftigte müssen während der Pause frei über ihre Zeit verfügen können, dürfen also keine Arbeitsleistung erbringen oder auf Abruf sein. Wird eine Pause unterbrochen, gilt sie nicht als ordnungsgemäß genommen.

Was gilt, wenn Pausen in Schicht- oder Produktionsbetrieben nicht genommen werden können?

In Schichtbetrieben oder an laufenden Produktionsanlagen müssen Pausen so organisiert werden, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Wenn betriebliche Abläufe eine Pause erschweren, kann sie in kürzere Blöcke geteilt werden, solange die Gesamtdauer stimmt. Arbeitgebende sind verpflichtet, organisatorische Lösungen zu schaffen, etwa durch Pausenvertretungen.

Müssen gesetzliche Pausenzeiten auch bei Homeoffice eingehalten werden?

Ja, auch bei Homeoffice oder mobiler Arbeit gelten die gleichen gesetzlichen Pausenregelungen wie im Betrieb. Beschäftigte müssen nach spätestens sechs Stunden Arbeit eine Pause einlegen und Arbeitgebende müssen die Einhaltung kontrollieren.

Gibt es Ausnahmen von den gesetzlichen Pausenregelungen in Deutschland?

Ja, bestimmte Berufsgruppen wie Notdienste, Verkehrsbetriebe oder Landwirtschaft können abweichende Pausenregelungen haben. Diese Ausnahmen müssen tarifvertraglich oder behördlich genehmigt sein und dienen der betrieblichen Aufrechterhaltung wichtiger Dienstleistungen. Dennoch ist sicherzustellen, dass ausreichende Erholungszeiten gewährt werden.

Wie unterstützt Rexx Systems bei der Einhaltung gesetzlicher Pausenzeiten?

Rexx Systems hilft Unternehmen, gesetzliche Pausenzeiten automatisch zu prüfen und korrekt zu erfassen. Das System erinnert an fällige Pausen, dokumentiert sie revisionssicher und erstellt Berichte für interne Audits oder Behördenprüfungen. So bleibt die Arbeitszeiterfassung rechtskonform, transparent und DSGVO-konform.

Disclaimer: Die in diesem Glossar bereitgestellten rechtlichen Inhalte dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine rechtliche Beratung dar. Trotz sorgfältiger Recherche und Prüfung übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte. Die Nutzung der Informationen erfolgt auf eigene Verantwortung.