Talent Management ist viel mehr als reines Recruiting und wird in Zukunft für viele Firmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel immer wichtiger werden. Hier ist vorausschauende Planung und Strategie gefragt.
Recruiting, ein eher kurzfristiger Prozess, dient dazu, eine gerade freigewordene oder neu geschaffene Stelle im Unternehmen neu zu besetzen. Dieser lineare Vorgang beginnt mit der Stellenausschreibung und endet gewöhnlich mit der Anstellung eines neuen Mitarbeiters. Auch wenn heutzutage viel von Active Recruiting und anderen Wegen, an neue Leute zu kommen, gesprochen wird, so begegnet man üblicherweise dem „alten Klassiker“: „post & pray“, der durch ein geschicktes Employer Branding befeuert wird. Für einige Stellen reicht dieses Prinzip aber nicht mehr. Das Schalten einer Stellenanzeige und das Hoffen, dass sich darauf dann schon ein geeigneter Bewerber melden wird, ist nicht mehr für alle Ausschreibungen sinnvoll.
Talent Acquisition Management ist ein langfristiger Prozess
Hier kommt das Talent Management oder auch Talent Acquisition Management, ins Spiel. Dies ist ein langfristiger Prozess und dient dazu z.B. Führungspositionen oder Positionen, für die bestimmte, ganz spezielle Skillsets nötig sind, gezielt besetzen zu können. Sie ist wichtig für Unternehmen, um in Wachstums- oder Wandlungsprozessen richtig aufgestellt zu sein. Die Position des Talent Acquisition Managers sollte daher eine zentrale Rolle im Unternehmen einnehmen, denn hier sind Einblicke in die Unternehmensentwicklung und -strategie gefragt, um immer Ausschau nach den richtigen Talenten halten zu können.
Talentpools helfen bei der Suche
Auch macht es Sinn, sich schon weiter im Voraus darüber im Klaren zu sein, welche Positionen schwierig zu besetzen sein könnten, sollte es einen Wechsel geben. Der Aufbau eines Talentpools unterstützt dabei, bei Bedarf auf Personen mit den gerade benötigten Spezifikationen zurückgreifen zu können. Dazu zählen oft nicht nur die eigentliche Ausbildung, sondern auch andere potenzielle Talente und Erfahrungen der Person, die diese ins Unternehmen einbringen kann. Eine HR Software kann hier hilfreich sein um sich nicht in Excel-Tabellen oder Stapeln von Visitenkarten zu verlieren.
Es ist also kein passiver Prozess des Verwaltens von Bewerbungseingängen und dem Aussuchen der passenden Kandidaten, sondern eine aktive Gestaltung einer effektiven Personalbesetzung, -planung und -entwicklung. Die Position erfordert, auf potenzielle Kandidaten zuzugehen, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, um im richtigen Augenblick darauf zurückgreifen zu können. Mitarbeitergewinnung wird somit mindestens Marketingaufgabe wenn nicht gleich zum Vertriebsprozess.
Attraktives Employer Branding ist das A und O
Mit einer attraktiven Arbeitgebermarke ist es natürlich einfacher, für zukünftige Mitarbeiter und umworbene Talente interessant zu sein. Sich als Arbeitgeber richtig zu präsentieren und sein Image zu 
pflegen, ist somit das A und O. Hierzu gehört zum Beispiel ein aktueller Online-Auftritt mit einer optimalen Ausrichtung für die Zielgruppe, denn potenzielle Kandidaten werden sich mit Sicherheit auf der Webseite des Unternehmens über ihren etwaigen neuen Arbeitgeber informieren. Die Förderung und Pflege des Employer Brandings ist somit auch ein weiterer Teil der Aufgaben.
Die Talentakquise und das Managen und Verwalten von potenziellen Kandidaten ist ein holistischer und langfristiger Ansatz, der über das reine Recruiting hinausgeht. Außerdem gehören – neben dem Wissen um die Geschäftsstrategie – auch Employer Branding und Active Sourcing sowie ein Händchen für die richtige Pflege von Kontakten zu einem erfolgreichen Talent Management.
